KOMPETENTE VISIONEN

 

In der Zeit, als sich Jesus im Jahr 32 gerade in Galiläa befand, ergaben sich unter den Aposteln Unstimmigkeiten welche er bemerkte. Der Evangelist Lukas berichtet: „Nun kam unter ihnen die Überlegung auf, wer von ihnen der Größte sein werde. Jesus, der die Überlegung ihres Herzens erkannte, nahm ein kleines Kind, stellte es neben sich und sprach zu ihnen: ‚Wer immer dieses kleine Kind aufgrund meines Namens aufnimmt, nimmt auch mich auf, und wer immer mich aufnimmt, nimmt auch den auf, der mich ausgesandt hat. Denn wer sich unter euch allen als ein Geringerer benimmt, der ist groß‘ “ Luk. 9:46-48. Nachdrücklich und geduldig führte Jesus seinen Aposteln hier vor Augen, wie wichtig Demut ist.

Entsprach Jesu Rat, sich „als ein Geringerer zu benehmen“, den allgemeinen Wertvorstellungen unter den Juden im 1. Jahrhundert? Ganz im Gegenteil! Über das soziale Umfeld der damaligen Zeit steht im Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament zu lesen: „Bei jeder Gelegenheit, entstand fortwährend die Frage, wer der Größere sei, und die Ausmessung der jedem gebührenden Ehre wird zu einem beständig betriebenen, als hochwichtig empfundenen Geschäft.“ Jesus forderte die Apostel auf, ganz anders zu denken als die meisten ihrer Zeitgenossen.

Das mit „Geringerer“ wiedergegebene griechische Wort beschreibt einen Menschen, der bescheiden und demütig ist, gering und unbedeutend, jemand, der wenig Ansehen und Einfluss hat. Am Beispiel eines kleinen Kindes machte Jesus den Aposteln klar, dass sie bescheiden und demütig sein sollten. Dieser Rat gilt für uns heute noch genauso. Uns „als ein Geringerer zu benehmen“ mag uns — zumindest in manchen Situationen — nicht gerade leicht fallen. Wir sind mit der Neigung zum Stolz geboren und streben deshalb vielleicht danach, andere zu übertreffen. Der Geist der Welt mit ihrem Konkurrenzdenken könnte auf uns abfärben und uns veranlassen, egoistisch oder streitsüchtig zu sein oder andere zu manipulieren. Was kann uns helfen, eine demütige Einstellung zu entwickeln? Weshalb ist jemand, der sich „als ein Geringerer benimmt“, in Wirklichkeit „groß“? In welchen Lebensbereichen ist es besonders wichtig, so eingestellt zu sein?

Demütig wird man unter anderem dadurch, dass man sich bewusst macht, wie klein wir Menschen im Vergleich zu unserem erhabenen Schöpfer sind. „Sein Verstand ist“, wie die Bibel sagt, „unerforschlich“ Jes. 40:28. Der Apostel Paulus schrieb über die Größe Gottes: „O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte, seine Wege!“ Röm. 11:33. Seit Paulus das vor fast 2 000 Jahren schrieb, hat die Menschheit zwar auf den verschiedensten Gebieten viel dazugelernt. Dennoch gilt seine Aussage heute auch. Wir mögen noch so viel wissen — der Gedanke, wie unendlich viel es noch über Gottes Werke und seine Denkweise zu lernen gibt, sollte jeden Menschen sehr demütig stimmen.

Von dieser Einsicht berichtet folgender Einblick in die Lebensgeschichte eines Mannes: …in jungen Jahren interessierte er sich für naturwissenschaftliche Themen. Er befasste sich ausführlich mit Astrophysik und wollte dazu beitragen, die Rätsel des Weltalls zu ergründen. Mit der Zeit ging ihm ein geistiges Licht auf, dass das unmöglich ist. Er erklärt: „Aufgrund meiner Studien kam ich zu dem Schluss, dass der Mensch gar nicht in der Lage sein würde, das Universum in seiner Komplexität zu erklären.“ Deshalb studierte er später stattdessen Rechtswissenschaften. Er wurde erst Richter, dann Staatsanwalt. Irgendwann fingen er und seine Frau ein Bibelstudium an, erkannten, dass die Zeugen Jehovas, seine Wahrheit vertreten. Nach dem Bibelstudium ließen sie sich taufen. Was hat dem Mann bei all seiner Vorbildung geholfen, demütig zu bleiben? Ihm ist bewusst: Egal wie viel man weiß — es ist nur ein winziger Bruchteil von dem, was es zu wissen gibt. Er sagt: „Mein Wunsch ist es, für immer weiter über den wunderbaren Schöpfer, und seine Schöpfung lernen zu können.“

Was kann uns Menschen außerdem helfen, demütig zu sein? Das Beispiel Gottes, der selbst demütig ist. Denken wir an die Aussage: „Wir sind SEINE Mitarbeiter“ 1. Kor. 3:9. Das muss man sich einmal bildhaft vorstellen, und bei diesem Gedanken verweilen. Der unvergleichliche Gott, betrachtet uns Menschen als seine Mitarbeiter! Er hat allen Menschen sein Wort, die Bibel anvertraut, um vollständig auszurüsten für jedes gute Werk. Er hat uns Menschen die Aufgabe übertragen, den Samen der Wahrheit —für dessen Wachstum er ja selber sorgt— auszusäen. Eine Ehre, so mit Gott zusammenarbeiten zu dürfen! 1. Kor. 3:6, 7. Das zeugt von erstaunlicher Demut. Wir sollten seinem Beispiel folgen, weil wir in seinem Bilde geschaffen wurden. Das löst Motivation aus, uns „als ein Geringerer zu benehmen“.

Der Psalmenschreiber David war von Gottes Demut tief berührt. Er sagte zu ihm: „Du wirst mir deinen Schild der Rettung geben, und deine Demut macht mich groß“ 2. Sam. 22:36. Jegliche „Größe“, die David in Israel hatte, schrieb er der Demut Gottes zu: seiner Bereitschaft, sich zu David „herabzuneigen“ und ihm Beachtung zu schenken Ps. 113:5-7. Geht es uns Menschen heute ganz genauso? Egal welche Eigenschaften, Fähigkeiten oder Aufgaben wir haben — ist auch nur das Geringste darunter, was wir nicht von Gott empfangen hätten? 1. Kor. 4:7. Was macht denn nun jemanden, der sich „als ein Geringerer benimmt“, in Wirklichkeit „groß“? Gehen wir mit dieser demütigen, dankbaren Grundhaltung an ein Nachforschen heran, entwickeln wir uns als Christen, sodass uns Gott noch besser gebrauchen kann Heb. 5:13, 14.

Was macht jemanden, der sich „als ein Geringerer benimmt“ auch „groß“? Wir leben in einer Welt, die von tragischen Ereignissen erschüttert wird. Für Menschen, die sich nicht auf Gottes Kraft stützen, sind diese „kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird“, schier unerträglich 2. Tim. 3:1-5. Sie müssen einen Tag nach dem anderen aus eigener Kraft bewältigen — was ihnen mehr schlecht als recht gelingt. Um den Ernst des Lebens nicht zu sehr an sich heranzulassen, versuchen viele alles mitzunehmen, was die Freizeitindustrie zu bieten hat. Als Folge haben Vergnügungen heute eindeutig einen zu hohen Stellenwert 2. Tim. 3:4. Wenn wir uns von dieser Tendenz mitreißen lassen, gefährden wir unser Verhältnis zu Jehova Spr. 21:17. Nicht ohne Grund geht Paulus in seinen Briefen an Timotheus und Titus auf das Thema Ernsthaftigkeit ein. Diese Hinweise sollen uns davor schützen, den oberflächlichen Lebensstil der Welt um uns herum zu übernehmen 1. Tim. 2:1, 2; Tit. 2:2-8. Es geht um den Furcht einflößenden Tag Gottes. Jeder interessierte Leser vergewissere sich: „Ihr seid nicht in Finsternis, sodass jener Tag euch so überfalle, wie er Diebe überfallen würde, denn ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören weder zur Nacht noch zur Finsternis… - so lasst uns nicht weiterschlafen wie die Übrigen es tun, sondern lasst uns wach und besonnen bleiben“ Joel 2:31; 1. Thessalonicher 5:4-6. Dieser Rat ist für uns heute in dieser Zeit hochaktuell. Dan. 12:4. Je näher das Ende dieses System kommt, umso mehr Versuchungen können wir unterliegen. Deshalb ist es nur gut für uns, den dringenden Appell zum Wachbleiben ernst zu nehmen. Damit wir das als Menschheitsfamilie in der einer Ehe tun, in Bekanntschaften, in Freundschaften schaffen, ist es auch wichtig, dass jeder Einzelne seine Lebensrolle verantwortungsvoll ausfüllt. Eigene Demut zeigt sich darin, dass wir gern nach unseren Fähigkeiten kooperieren. So leisten wir unseren Beitrag zur Freude, zum Frieden und zur Einheit, Hebräer 13:7, 17. Stimmt es dich demütig und dankbar, dass uns Gott so eine Verantwortung übertragen hat?

     „Groß“ ist ein „Geringerer“ auch deshalb, weil Gott ihn wegen seiner demütigen Einstellung gut gebrauchen kann. Jesu Jünger mussten daran immer wieder erinnert werden. Einige von ihnen ließen sich von den damals herrschenden Wertvorstellungen beeinflussen. In Lukas 9:46 ist zu lesen: „Nun kam unter ihnen die Überlegung auf, wer von ihnen wohl der Größte sein werde.“(s.o.) Kann auch in uns der Gedanke aufkommen, wir seien unseren Mitmenschen gegenüber irgendwie überlegen? Oder wir sind etwas Besseres als die Allgemeinheit? Ein wirksames Mittel, dem stolzen, egoistischen Zeitgeist, der uns umgibt zu widerstehen, besteht darin, uns demütig zu verhalten — immer bemüht, Gottes Willen allem voranzustellen. Dann werden sich unsere Mitmenschen in unserer Gegenwart umso wohler fühlen. Ist der Rat, uns „als ein Geringerer zu benehmen“ eine eigene Motivation, in allen Lebensbereichen demütig zu sein? Heutzutage pochen viele unnachgiebig auf ihre persönlichen Rechte, selbst wenn das auf Kosten der Rechte ihrer Mitmenschen geht. Wie ganz anders verhält sich da ein demütiger Mensch! Er lässt sich von der Einstellung leiten, die Paulus den Christen in Rom nahe legte: „So lasst uns denn den Dingen nachjagen, die dem Frieden dienen, und den Dingen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen“ Röm. 14:19. Sich „als ein Geringerer zu benehmen“ heißt auch, sich um Frieden mit allen zu bemühen — erst recht mit dem Menschen, der einem am nächsten steht.

Das fängt schon mit Bereichen wie der Freizeitgestaltung an. Mann und Frau haben da womöglich ganz unterschiedliche Vorlieben: Der Mann setzt sich zu Hause vielleicht gern in ein ruhiges Eckchen und liest ein Buch, seine Frau würde viel lieber essen gehen oder Freunde besuchen. Wird es ihr nicht viel leichter fallen, ihren Mann zu respektieren, wenn sie sieht, dass er demütig auf ihre Wünsche eingeht, statt nur an sich zu denken? Und wird er seine Frau nicht umso mehr lieben und schätzen, wenn er merkt: Sie versucht nicht einfach, ihren Willen durchzusetzen, sondern kommt ihm entgegen? Benehmen sich beide Partner „als ein Geringerer“, festigt das ihre Bindung. Philipper 2:1-4

 

In der heutigen Welt leben viele für Sofortgenuss. Geduld ist für sie ein Fremdwort, warten zu müssen eine Zumutung. Umso wichtiger ist es, dass wir uns in Demut üben, damit wir auf Gott warten können. Psalm 131:1-3 Wie kommt uns das zugute? Wir fühlen uns bei Gott geborgen, von ihm gesegnet und sind zufrieden. Nicht umsonst legte David den Israeliten ans Herz, geduldig auf ihren Gott zu warten! Dieselbe innere Ruhe wie David kannst auch du verspüren, wenn du demütig auf Gott wartest Ps. 42:5. Wenn du dir wünschst, mehr für deine Mitmenschen tun zu können, lese aufmerksam 1. Tim. 3:1-7. Natürlich liegt es an dir, mit der Hilfe des heiligen Geistes an den Eigenschaften zu arbeiten, die du dafür brauchst. Wenn sich deine Zielsetzungen länger hinzuziehen scheinen als bei anderen, dann warte „als ein Geringerer“ ganz geduldig darauf, im Geiste unseres Retters mehr Verantwortung zu erhalten. Bewahre dir die Freude Selbstbestimmender Realisierung deiner Ziele, im Wissen, "… der Mensch lebt nicht von Brot allein, doch von jedem WORT Gottes …."

Dieser Weg ist steinig und schwer. Ständig unterlaufen Fehler, mit all deiner Kraft, willst du sie zwar vermeiden, dass gelingt dir jedoch nur in Gemeinschaft mit dem "Sich" entschuldigen, bei gemachten Fehlern. Das fällt den meisten Menschen ganz schön schwer. Doch wer am Wachstum der Demut arbeiten möchte, gibt sich alle Mühe, Fehler tatsächlich zuzugeben. Aus demselben Grund wächst in uns die Bereitschaft, anderen zu vergeben. So tragen wir zum Frieden bei, statt durch Stolz, für Zank und Streit zu sorgen. Angenommen, wir sehen uns auf Grund von Umständen, auf die wir keinen Einfluss hatten, außerstande, eine getroffene Vereinbarung einzuhalten. Jetzt ist Demut gefragt: Selbst wenn wir der Gegenseite eine gewisse Mitschuld zuschreiben könnten, sollten wir uns mit den eigenen Versäumnissen auseinandersetzen. Diese bereitwillig zugeben und uns aufrichtig entschuldigen. Folglich Sprüche 6:1-5. "Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Mitmenschen, [wenn] du gar für den Fremden deinen Handschlag gegeben hast, 2 [wenn] du verstrickt worden bist durch die Reden deines Mundes, [wenn] du gefangen worden bist durch die Reden deines Mundes, 3 so unternimm dann dies, mein Sohn, und befreie dich, denn du bist in die Faust deines Mitmenschen gekommen: Geh, demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich. 4 Gib deinen Augen keinen Schlaf noch deinen glänzenden Augen irgendwelchen Schlummer. 5 Befreie dich wie eine Gazelle und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers." Wir können wirklich dankbar dafür sein, dass die Bibel uns ans Herz legt, an Demut zu arbeiten. Das fällt uns leichter, wenn wir uns immer vor Augen halten, wie klein ein Jeder von uns ist, im Vergleich zu unserem Schöpfer. Die vollkommene Unterschiedlichkeit in der Individualität eines jeden von uns von Mensch zu Mensch akzeptieren. Wenn wir die Demut von Jesus bewusst nachahmen, sorgt sein Vater für die Erfüllung all unserer Bitten. So kann ER uns noch besser gebrauchen — bestimmt eine starke Motivation, uns stets „als ein Geringerer zu benehmen“!

© 2013

pd prof. walkhoefer

ANDERS  ALS  ANDERE

Wir leben in einer Zeit, in der die moderne Medizin ständig neue Zeugnisse ihrer an Wunder grenz­enden Möglichkeiten und Fähigkeiten dem staunenden Laien präsentiert. Gleichzeitig werden jedoch auch die Stimmen derer immer lauter, die ihr grundsätzliches Miss­trauen dieser - fast alles könnenden - modernen Medizin gegenüber formulieren. Immer größer wird die Zahl derer, die den teils sehr alten, teils auch modernen Methoden der Naturheilkunde oder auch der homöopathischen Heilkunst wesentlich mehr Vertrauen entgegenbringen als den Methoden unserer hochwissenschaftlichen Schulmedizin. Da gibt es vielfältige Ansatzpunkte für Kritik - Nebenwirkungen, Symptomverschiebung, fehlende Menschlichkeit, Kostenexplosion und vieles andere mehr. Doch wesendlich interessanter als die Gegenstände der Kritik, ist das Aufkommen der Kritik. Rational dingfest entspringt sie einem diffusen Ge­fühl, irgendetwas ist nicht in Ordnung, und der eingeschlagene Weg führt trotz oder gerade wegen seiner konsequenten Verwirklichung nicht zum erhofften Ziel. Dieses Unbehagen an der Medizin wird von sehr vielen Menschen, einschließlich vieler junger Ärzte gemein­sam empfunden. Diese Gemeinsamkeit geht schnell verloren, wenn man beginnt, neue, alternative Lösungswege aufzuzeigen. Da sehen die einen das Heil in der So­zialisierung der Medizin, die anderen in dem Ersatz der Chemotherapeutik durch natürliche und pflanzliche Arzneimittel. Während die einen die Lösung aller Probleme in der Erforschung der Erdstrahlen sehen, schwören die an­deren auf die Homöopathie. Akupunkteure und Hirnforscher fordern den medizinischen Blick zur energetischen Ebene des Körpergeschehens. Alle Bestrebungen und Methoden zusammen, zeigen das Bestreben für die Methodenvielfalt vor allem die seelische Einheit. Die hohe Spezialisierung und die Analyse als Grundkonzepte des Forschens haben zwangsläufig parallel zu immer größere und exaktere Erkenntnis des Details, die Ganzheit aus den Augen verloren. Betrachten wir die recht erfrischenden Diskussionen und Bewegungen in der Medizin, so fällt bald auf, wie sehr sich die Diskussion auf die verschiedenen Methoden und deren Funktionieren beschränkt, und wie wenig bisher über die Theorie bzw. Philosophie der Medizin gesprochen wird. Zwar lebt die Medizin im hohen Maße vom konkreten, praktischen Handeln, doch in jeder Handlung drückt sich bewusst oder unbewusst - die dahinter liegende Philosophie aus. Die moderne Medizin scheitert gerade nicht an den Möglichkeiten ihres Handelns, sondern scheitert an dem Weltbild, auf das wir oft stillschweigend, unreflektiert - das Handeln aufbauen. Die Medizin scheitert an ihrer Philosophie - oder besser formuliert - am Fehlen einer Philosophie. Medizinisches Handeln orientierte sich immer an der Funktionalität und Wirksamkeit. Das Fehlen aller inhaltlichen Aspekte bringt ihr schließlich die Kritik ein, unmenschlich zu sein. Zwar äußert sich diese Unmenschlichkeit in vielen konkreten, äußerlichen Situationen. Das Problem ist nicht durch weitere funktionale Veränderungen dieser Situation lösbar. Viele Symptome zeigen, dass die Medizin krank ist. Genau­so wenig wie jeder andere Patient, lässt sich auch der »Patient Medizin« nicht durch das Herumdoktern an Symptomen heilen. Doch die meisten Kritiker alternativer Heilweisen übernehmen mit absoluter Selbstverständlichkeit die Zielsetzung der Schulmedizin, und setzen ihre ganze Energie lediglich auf die Veränderung von Methoden. Das Problem von Krankheit und Heilung soll beleuchtet werden. Dabei soll keineswegs nur das gewohnte, und das von vielen für so unumstößlich gehaltene Wissen dieses Bereiches berücksichtigt werden.

Diese Haltung macht allerdings das Vorhaben schwer und gefährlich, denn wir kommen da­bei nicht umhin, auch kollektiv tabuisierte Bereiche scho­nungslos zu hinterfragen. Wir sind uns darüber klar, dass wir hiermit einen Schritt tun, der bestimmt nicht der nächste ist, den die Medizin in ihrer Entwicklung tun wird. Wir überspringen mit dieser Betrachtung eine Anzahl von Schritten, die nun auf die Medizin warten und deren tiefes Verständnis wohl erst die Voraussetzungen liefert, das in diesem Buch vorliegende Konzept inhaltlich nachvollziehbar. Deshalb zielen wir mit dieser Darstellung nicht auf die kollektive Entwicklung der Medizin, sondern wenden uns an jene Individuen, deren persönliche Einsicht der etwas trägen kollektiven Entwicklung ein wenig vorauseilt. Funktionale Abläufe besitzen in sich selbst niemals einen echten Sinn. Der Sinn eines Ereignisses ergibt sich erst aus der Deutung, die uns die Bedeutung erfahrbar werden lässt. So ist z. B. das Steigen einer Quecksilbersäule in ei­nem Glasrohr, isoliert betrachtet, absolut sinnlos; erst wenn wir dieses Geschehen als Ausdruck einer Tempera­tur Veränderung deuten, wird der Vorgang von Bedeutung. Wenn Menschen aufhören, die Ereignisse in dieser Welt zu deuten, sinkt ihr Dasein in die Bedeutungslosigkeit und Sinnlosigkeit. Um etwas deuten zu können, braucht man einen Bezugsrah­men, der außerhalb jener Ebene ist, innerhalb der das zu Deutende sich manifestiert. So werden die Abläufe dieser materiellen und formalen Welt erst deutbar, wenn man ein metaphysisches Bezugssystem heranzieht. Erst wenn die sichtbare Welt zum Gleichnis wird, wird für den Menschen bedeutungsvoll und sinn­voll. So wie Buchstabe und Zahl formale Träger einer da­hinter liegenden Idee sind, so ist alles Sichtbare, alles Konkrete und Funktionale lediglich Ausdruck einer Idee und somit Mittler zum Unsichtbaren. In der Form drückt sich der Inhalt aus, und dadurch werden die Formen bedeutungsvoll. Schriftzeichen, die keine Ideen und keine Bedeutung vermitteln, bleiben für uns sinnlos und leer. Daran könnte auch die exakteste Analyse der Zeichen nichts ändern. Deutlich und jedem verständlich ist dieser Zusammenhang auch in der Kunst. Der Wert eines Gemäldes gründet nicht in der Qualität der Lein­wand und der Farben, sondern die materiellen Bestand­teile des Bildes sind lediglich Träger und Vermittler einer Idee eines inneren Bildes des Künstlers. Leinwand und Farbe ermöglichen dabei die Sichtbarwerdung des sonst Unsichtbaren und sind so physischer Ausdruck eines Inhaltes. Diese einfachen Beispiele sind der Versuch, eine Verständnisbrücke zu der Methode dieses Buches zu schlagen, die Themen Krankheit und Heilung deutend zu betrachten. Damit verlassen wir eindeutig und absichtlich das Gelände der wissenschaftlichen Medizin. Wir erheben keinen Anspruch auf »Wissenschaftlichkeit«, da unser Ausgangs­punkt ein ganz anderer ist - woraus auch folgt, dass wissen­schaftliche Argumentation oder Kritik unsere Betrach­tungsweise niemals treffen kann. Wir verlassen deshalb ab­sichtlich den wissenschaftlichen Rahmen, da dieser sich ja gerade auf die funktionale Ebene beschränkt und somit gleichzeitig verhindert, Bedeutung und Sinnhaftigkeit transparent werden zu lassen. Ein solches Vorgehen wen­det sich nicht an eingefleischte Rationalisten und Materia­listen, sondern an Menschen, die bereit sind, die verschlungenen und keinesfalls immer logischen Pfade menschlichen Bewusstseins zu verfolgen. Gute Hilfsmittel auf einer solchen Reise durch die menschliche Seele sind bildhaftes Denken, Assoziation, Ironie und ein Ohr für die Hintergründe der Sprache. Nicht zuletzt erfordert unser Weg die Fähigkeit, Paradoxien und Ambivalenz ertragen zu können, ohne sofort durch Vernichtung eine Eindeutigkeit erzwingen zu müssen.

In der Medizin wie auch im Volksmund spricht man von den verschiedensten Krankheiten. Diese sprachliche Schlamperei zeigt sehr deutlich das verbreitete Missverständnis, dem der Begriff Krankheit unterliegt. Krankheit ist ein Wort, das man eigentlich nur im Singular verwenden kann. Der Plural Krankheiten ist genauso sinnlos wie der Plural von Gesundheit. Krankheit und Ge­sundheit sind singuläre Begriffe, da wir sich auf eine Zu­standsform des Menschen beziehen und nicht, wie im heu­tigen Sprachgebrauch üblich, auf Organe oder Körperteile. Der Körper ist niemals krank oder gesund, da in ihm ledig­lich die Informationen des Bewusstseins zum Ausdruck kommen. Der Körper tut nichts aus sich selbst heraus, wo­von sich jeder durch die Betrachtung eines Toten selbst überzeugen kann. Der Körper eines lebenden Menschen verdankt seine Funktion ja gerade jenen beiden immate­riellen Instanzen, die wir meist Bewusstsein und Le­ben nennen. Das Bewusstsein stellt dabei die Infor­mation dar, die sich im Körper manifestiert und in die Sichtbarkeit transponiert wird. Bewusstsein verhält sich zum Körper wie ein Radioprogramm zum Empfänger. Da das Bewusstsein eine nichtmaterielle, eigenständige Quali­tät darstellt, ist es natürlich weder ein Produkt des Körpers, noch von dessen Existenz abhängig. So behandelt man mit viel Aufwand und technischem Kön­nen Organe und Körperteile - doch nie den Menschen, der krank ist. Man jagt dem Ziele nach, irgendwann einmal alle Symptome am Auftreten hindern zu können, ohne die­ses Konzept nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Es ist erstaunlich, wie wenig die Realität in der Lage ist, die euphorische Jagd nach diesem Ziel zu ernüch­tern. Schließlich hat die Zahl der Kranken seit dem Auf­kommen der so genannten modernen, wissenschaftlichen Medizin nicht einmal um einen Bruchteil eines einzigen Prozentes abgenommen. Es gibt seit eh und je gleich viel Kranke - nur die Symptome haben sich gewandelt. Diese ernüchternde Tatsache versucht man durch Statistiken zu vernebeln, die sich nur auf bestimmte Symptomgruppen beziehen, ohne gleichzeitig zu er­wähnen, welche Symptome in diesem Zeitraum an Bedeu­tung und Häufigkeit zugenommen haben. Ehrlich wird eine Betrachtung erst, wenn man statt Symptomen das Kranksein für sich betrachtet. Kranksein wurzelt ebenso tief wie der Tod im Menschlichen, und lässt sich nicht mit ein paar funktionalen Methoden aus der Welt schaffen. Würde man Krankheit und Tod in ihrer Größe und Würde begreifen, so könnte man auch vor diesem Hin­tergrund sehen, wie lächerlich unsere hybriden Bemühun­gen sind, wir mit unseren Kräften zu bekämpfen. Vor einer solchen Desillusionierung kann man sich natürlich schüt­zen, indem man Krankheit und Tod zu einer bloßen Funk­tion herabargumentiert, damit man weiterhin an die eigene Größe und Vollmacht glauben kann. Fassen wir noch einmal zusammen: Krankheit ist ein Zustand des Menschen. der darauf hinweist, dass der Mensch in seinem Bewusstsein nicht mehr in Ordnung bzw. in Harmonie ist. Dieser Verlust eines inneren Gleichge­wichts manifestiert sich im Körper als Symptom. Das Symptom ist somit Signal und Informationsträger, und wird zu einem Partner der hilft, um das Fehlende zu finden. Durch diese Einsicht ändert sich schlagar­tig das Denken, und der Umgang mit Krankheit. Krankheit kennt nur ein Ziel, nämlich uns heil werden zu lassen. Das Verständ­nis der Polarität als Gesetzmäßigkeit, ist unabdingbare Voraussetzung für alle wei­teren Gedankengänge, zumal die Polarität jedem verständlich werden kann. Indem der Mensch Ich sagt, grenzt er sich ja ab. Mit diesem Schritt ist er ein Gefangener der Polarität. Sein Ich bindet ihn nun an die Welt der Gegensätze, die sich nicht nur in Ich und Du, sondern auch in innen und außen, Frau und Mann, gut und böse, richtig und falsch usw. aufspaltet. Das Ego des Menschen macht es ihm un­möglich. in irgendeiner Form Einheit oder Ganzheit wahr­zunehmen, zu erkennen oder sich auch nur vorzustellen zu können. Dieses Bewusstsein zerspaltet und zerlegt alles in Gegensatzpaare. Unser Verstand tut nichts ande­res als ständig die Wirklichkeit in immer kleinere Stücke zu zerlegen. So sagt man Ja zum einen und gleichzeitig Nein zu seinem Gegenstück. Noch deutlicher formuliert: Heilung ist Überwindung von Pola­rität, ohne Zeit, ohne Raum, ohne Grenze. Jede positive Aussage stammt aus unserer gespaltenen Welt und ist deshalb auf die Einheit nicht anwendbar. Besonders westliche Menschen reagieren meistens mit Enttäuschung, wenn wir beispielsweise erfahren, dass der in der buddhistischen Philosophie angestrebte Bewusstseinszustand des Nirwana so viel wie Nichts wört­lich: verlöschen bedeutet. Das Ego des Menschen möchte immer das, was außerhalb von ihm liegt, und be­greift höchst ungern, dass es lediglich verlöschen muss, um eins mit allem zu sein. Urgrund allen Seins ist das Nichts. Es ist das einzige, was wirklich existiert, ohne Anfang und ohne Ende, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Auf diese Einheit können wir hinweisen. Wir kön­nen uns das schwer vorstellen. Die Einheit ist Polarität zur Polarität, daher gedanklich notwendig zu akzeptieren. In der Einheit hört alle Sehnsucht, alles Wollen und Streben, alle Bewegung auf, denn es gibt kein Außen mehr, nach dem man sich sehnen könnte. Wahrscheinlich nehmen wir uns viel Zeit für die Sorge um unser körperliches Wohlbefinden. Vielleicht gönnen wir uns täglich etwa acht Stunden Schlaf, verbringen mehrere Stunden mit Kochen und Essen und gehen mindestens weitere acht Stunden arbeiten, damit wir die Miete bezahlen und Lebensmittel einkaufen können. Sind wir krank, nehmen wir uns wahrscheinlich die Zeit und gehen zum Arzt oder greifen zu einem Hausmittel. Wir putzen unsere Wohnung, waschen uns und verschaffen uns vielleicht sogar regelmäßig etwas Bewegung, alles nur um gesund zu bleiben. Gesund zu bleiben erfordert jedoch mehr als sich nur um körperliche Bedürfnisse zu kümmern. Noch etwas anderes spielt für unser Wohlbefinden eine wesentliche Rolle. Medizinische Forschungen haben gezeigt, dass unsere körperliche Gesundheit eng mit unserem geistigen Wohlbefinden — mit unserer Spiritualität verknüpft ist. „Forschungsarbeiten lassen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen vermehrter Spiritualität und einer besseren Gesundheit erkennen“, sagt Professor Hedley G. Peach von der Universität Melbourne Australien. Über die Ergebnisse heißt es im Medical Journal of Australia: „Religiosität wird auch mit niedrigerem Blutdruck, niedrigerem Cholesterin, und sogar mit einem geringeren Krebsrisiko in Verbindung gebracht.“ Ähnlich verhält es sich in den Vereinigten Staaten. Dort ergab eine Studie der Universität von Kalifornien Berkeley, an 6 545 Personen durchgeführt wurde, dass „Personen, die einmal die Woche einen Gottesdienst besuchen, bedeutend länger leben als diejenigen, die nie oder nur gelegentlich einen besuchen“. Doug Oman, Leiter der Studie und Lehrbeauftragter an der Fakultät für öffentliche Gesundheit der Universität in Berkeley, sagt: „Diesen Unterschied haben wir sogar noch nach Abzug von Faktoren festgestellt, wie gesellschaftliche Kontakte und andere die Gesundheit beeinflussende Verhaltensweisen, darunter das Rauchen und die körperliche Betätigung.“ Australische Studien zeigen, führen religiöse Menschen bessere Ehen, greifen seltener zum Alkohol und zu Drogen. Sie verüben weniger Selbstmorde, haben seltener Selbstmordgedanken, leiden weniger unter Ängsten und Depressionen und sind selbstloser.“ Außerdem wird in der Zeitschrift BMJ - The British Medical Journal- ausgeführt: „Menschen, die sich zu festen Bibelüberzeugungen bekennen, scheinen ihren Kummer über den Tod eines nahe stehenden Menschen schneller und vollständiger zu bewältigen, als diejenigen, die nicht an die Bibel glauben.“ Die Meinungen gehen darüber auseinander, was echte Spiritualität ist. Doch unsere geistige Gesinnung wirkt sich auf unsere körperliche und psychische Gesundheit aus. Da unsere geistige Gesinnung unser Wohlbefinden und unser Glück beeinflusst, ist es nur vernünftig, sich zu fragen: „Wo kann man eine vertrauenswürdige geistige Anleitung finden? Und was bedeutet es, ein Geistesmensch zu sein?“ Diese elementare Tatsache wird auf drastische Weise deutlich an den ausgemergelten Gestalten hungernder Männer, Frauen und Kinder, denen es versagt ist, dieses „grundlegendste menschliche Bedürfnis“ zu stillen. Andere können jenes Bedürfnis in einem gewissen Maß stillen, sind dennoch ernstlich unterernährt. Allerdings geben sich viele, die sich gut ernähren könnten, oft mit Schundnahrung zufrieden, die wenig nahrhaft ist. „Die Nahrung gehört wohl zu den am häufigsten missbrauchten Gütern, die wir besitzen“, heißt es in dem Buch Healthy Eating Gesundes Essen. Das ist kaum anders mit der geistigen Speise. Die in Gottes Wort der Bibel enthaltene Wahrheit. Manche Menschen entbehren selbst der grundlegendsten geistigen Nahrung; sie hungern in geistiger Hinsicht. Andere versäumen es einfach, sich die verfügbare geistige Speise zunutze zu machen. Wie steht es mit dir? Achtest du darauf, dich persönlich in geistiger Hinsicht gut zu ernähren? Oder könnte es sein, dass du dir geistige Nährstoffe vorenthältst? In dieser Angelegenheit ehrlich mit sich selbst zu sein ist wichtig, denn wir benötigen geistige Speise noch dringender als buchstäbliche Nahrung Matthäus 4:4. Im Fachbuch Food and Nutrition Nahrung und Ernährung, einem Ratgeber, in dem erklärt wird, wie wichtig es ist, sich richtig zu ernähren, werden drei gute Gründe angeführt, weshalb man auf seine Ernährung achten sollte. Unter anderem benötigen wir Nahrung, „um das Wachstum zu fördern und den Verschleiß an Körperzellen auszugleichen“. Hast du gewusst, dass an jedem Tag deines Lebens eine Billion deiner Körperzellen absterben und ersetzt werden müssen? Für das richtige Wachstum und die Erhaltung des Körpers ist eine gute Ernährung unerlässlich. Das ist auch in geistiger Hinsicht so. In seinem Brief an die Epheser betonte beispielsweise der Apostel Paulus, dass jeder Christ gute geistige Speise benötigt, um ein ‘Vollerwachsener’ zu werden Epheser 4:11-13. Ernähren wir uns richtig mit nahrhafter geistiger Speise, bleiben wir keine schwachen „Babys“, die nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen, und in alle möglichen Gefahren geraten können Epheser 4:14. Stattdessen wachsen wir zu kräftigen Erwachsenen heran und können einen harten Kampf für den Glauben kämpfen, weil wir ‘genährt sind mit den Worten des Glaubens’ 1. Timotheus 4:6. Sind wir in geistiger Hinsicht erwachsen geworden? Oder gleichen wir geistig gesehen, immer noch einem „Unmündigen?“ Sind wir leicht verwundbar, völlig von anderen Menschen abhängig? Verständlicherweise würde kaum einer von uns ohne weiteres einräumen, in geistiger Hinsicht einem „Unmündigen“ zu gleichen, doch eine ehrliche Selbstprüfung ist angebracht. Obgleich manche selbst „Lehrer“ hätten sein sollen, fähig und bereit, andere zu lehren, schrieb Paulus: „[Ihr] benötigt. . . wieder jemand, der euch von Anfang an die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes lehrt; und ihr seid solche geworden, die Milch benötigen, nicht feste Speise.“ Möchtest du geistig wachsen, dann entwickle einen Appetit für gute, feste geistige Speise. Gib dich nicht mit geistiger Säuglingsnahrung zufrieden! Hebräer 5:12. Jeder Mensch benötigt feste geistige Speise auch dazu, irgendwelche Schäden zu reparieren, hervorgerufen durch tägliche Prüfungen, denen wir in einer feindseligen Welt ausgesetzt sind. Diese können an unseren geistigen Kräften zehren. Gott kann unsere Kräfte erneuern. Paulus sagte: „Darum lassen wir nicht nach, sondern wenn auch der Mensch, der wir äußerlich sind, verfällt, wird gewiß der Mensch, der wir innerlich sind, von Tag zu Tag erneuert“ 2. Korinther 4:16. Wie werden wir „von Tag zu Tag erneuert“? Teilweise dadurch, dass wir uns regelmäßig von Gottes Wort ernähren, indem wir persönlich und gemeinsam mit anderen die Bibel und biblische Veröffentlichungen studieren.

Geistige Energie

Nahrung ist auch nötig, „um Wärme und Energie zu erzeugen“. Die Nahrung liefert den Brennstoff, den unser Körper benötigt, um gut zu funktionieren. Wenn wir uns schlecht ernähren, werden wir kaum Energie haben. Enthält unsere Kost nicht genug Eisen, fühlen wir uns womöglich müde und schlapp. Fühlst du dich manchmal so, wenn es um geistige Tätigkeiten geht? Fällt es dir schwer, die Pflichten zu erfüllen, die man als Christ hat? Mancher, der sich zur Nachfolge Jesu Christi bekennt, ermattet darin, zu tun, was vortrefflich ist; solchen Personen fehlt die für christliche Werke nötige Kondition Jakobus 2:17, 26. Falls du feststellst, dass dies bei dir der Fall ist, kann das weitgehend dadurch behoben werden, dass du deine geistige Kost verbesserst oder mehr geistige Speise in dich aufnimmst Jesaja 40:29-31; Galater 6:9. Wir sollten uns nicht dazu verleiten lassen, ungesunde geistige Eßgewohnheiten zu entwickeln. Zu den größten Täuschungen, die Satan im Lauf der Jahrhunderte angewandt hat, gehört es, Menschen einzureden, sie hätten es nicht nötig, die Bibel zu lesen und genaue Erkenntnis daraus in sich aufzunehmen. Er bedient sich einer uralten Taktik, mit der Armeen von Eroberern feindliche Städte einnahmen: Sie schnitten die Bewohner von der Nahrungsmittelzufuhr ab und hungerten sie aus, bis sie sich ergaben. Satan hat diese Taktik noch eine Stufe weiter entwickelt. Er bringt die von ihm „Belagerten“ mittels Täuschung dazu, sich selbst auszuhungern, während sie von Bergen nahrhafter geistiger Speise umgeben sind. Kein Wunder, dass so viele seinen Angriffen zum Opfer fallen! Epheser 6:10-18. Als dritter Grund, wir Nahrung benötigen, „um die Gesundheit des Körpers zu regeln… um Krankheiten vorzubeugen“. Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, wie gute Nahrung unserer Gesundheit nützt. Nach einem guten Essen denken wir selten: „Das hat meinem Herzen oder meinen Nieren oder meinen Muskeln enorm gut getan.“ Der Versuch, längere Zeit ohne Nahrung auszukommen, macht rasch die gesundheitlichen Folgen offensichtlich. Welche Folgen? In einem medizinischen Nachschlagewerk wird gesagt: „Am häufigsten tritt ein negatives Bild auf: mangelndes Wachstum, mangelnde Widerstandskraft gegen geringfügigste Infektionen, fehlende Energie, fehlende Initiative.“ Unter einem ähnlich schlechten geistigen Gesundheitszustand litt das alte Israel eine Zeitlang. Der Prophet Jesaja beschrieb dies wie folgt: „Das ganze Haupt ist in krankem Zustand, und das ganze Herz ist kraftlos. Von der Fußsohle selbst bis zum Haupt ist keine gesunde Stelle daran“ Jesaja 1:5, 6. Gute geistige Speise verleiht uns die Kraft, uns gegen einen geistigen Erschöpfungszustand und die Folgen geistiger Infektionen zu wappnen. Erkenntnis von Gott hilft uns, in einer guten geistigen Verfassung zu bleiben, wenn wir uns davon ernähren! Jesus Christus äußerte sich einmal darüber, dass die meisten Menschen seiner Tage aus der Nachlässigkeit ihrer Vorväter, was die richtige geistige Ernährung anging, nichts gelernt hatten. Auch sie weigerten sich, sich von den Wahrheiten zu ernähren, die er lehrte. Wozu führte das? Jesus sagte: „Das Herz dieses Volkes ist unempfänglich geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört, ohne zu reagieren, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ich sie heile“ Matthäus 13:15. Die meisten zogen aus der heilenden Kraft des Wortes Gottes zu keiner Zeit Nutzen. Sie blieben geistig krank. Selbst einige gesalbte Christen wurden „schwach und kränklich“ 1. Korinther 11:30. Verschmähen wir nie die geistige Speise, die Gott bereitstellt! Psalm 107:20.

Geistige Vergiftung

Außer vor der Gefahr, geistig zu verhungern, müssen wir uns auch noch vor einer anderen Gefahr hüten: Die Speise, die wir zu uns nehmen, könnte vergiftet sein. Nehmen wir Lehren in uns auf, die mit gefährlichen dämonischen Ideen infiziert sind, können wir uns genauso schnell eine Vergiftung zuziehen wie durch das Essen von Lebensmitteln, die mit Krankheitskeimen oder mit Giftstoffen verunreinigt sind. Vergiftete Nahrungsmittel als solche zu erkennen ist nicht immer leicht. In einem Fachbuch heißt es dazu: „In Lebensmitteln können, obwohl sie dem Aussehen nach sehr bekömmlich zu sein scheinen, mitunter krankheitserregende Bakterien verborgen sein.“ Wir sind daher gut beraten, zu untersuchen, woher unsere sinnbildliche Nahrung stammt, und dabei im Sinn zu behalten, dass so mancher Lesestoff - etwa Schriften von Abtrünnigen - verunreinigt ist, weil man darin unbiblische Lehren und Philosophien aufgebracht hat. Es gibt sogar Lebensmittelproduzenten, die irreführenden Etiketten verwenden, um ihre Kunden in Bezug auf die Inhaltsstoffe ihres Produkts zu täuschen. Von Satan, dem großen Betrüger, ist gewiß nichts anderes zu erwarten. Vergewissere dich daher, dass deine sinnbildliche Nahrung aus einer zuverlässigen Quelle stammt, damit du „im Glauben gesund“ bleibst Titus 1:9, 13. Thomas Adams, ein Prediger des 17. Jahrhunderts, sagte über die Menschen seiner Zeit: „Sie haben ihr Grab mit ihren Zähnen geschaufelt.“ Anders ausgedrückt: Was sie aßen, brachte sie um. Vergewissere dich, dass das, was du in geistiger Hinsicht „isst“, dich nicht umbringt. Lass dich mit geistiger Speise von guter Qualität beliefern. „Warum bezahlt ihr ständig Geld für das, was nicht Brot ist, und warum gilt eure Mühe dem, was nicht zur Sättigung gereicht?“ fragte Jehova Gott, als sich Personen, die vorgaben, seine Diener zu sein, falschen Lehrern und Propheten zuwandten. „Hört mir aufmerksam zu, und esst, was gut ist, ... und ihr werdet am Leben bleiben:“ Jesaja 55:2 An guter geistiger Speise herrscht gewiß kein Mangel. Jedoch auch an einer Festtafel könnten wir uns zu Tode hungern! Obgleich umgeben von Nahrung, würden wir womöglich an ernsthafter Unterernährung leiden, wenn wir uns nicht dazu aufraffen könnten, davon auch wirklich zu essen. Das wird in Sprüche 26:15 wie folgt beschrieben: „Der Faule hat seine Hand in der Festmahlschüssel versteckt; er ist zu müde geworden, sie zu seinem Mund zurückzuführen.“ Wie tragisch! Auch wir könnten zu faul werden, uns anzustrengen, Gottes Worte persönlich zu studieren, die uns helfen können, geistige Speise in uns aufzunehmen.

Gute Gewohnheiten

Wir haben somit allen Grund, gute geistige Eßgewohnheiten zu entwickeln. Die Realität sieht allerdings so aus, dass viele in ihrer geistigen Speise herumstochern, ja dass manche sich völlig aushungern. Sie sind mit Personen zu vergleichen, die erst dann erkennen, wie wichtig eine richtige Ernährung ist, wenn sie später im Leben an den Folgen zu leiden haben. In dem Buch Healthy Eating wird folgender Grund dafür genannt, warum wir uns vielleicht über unsere Eßgewohnheiten keine Gedanken machen, obwohl wir wissen, dass eine richtige Ernährung für das Leben unerlässlich ist: „Die Schwierigkeit bei der Sache ist, dass sich die Gesundheit [als Folge schlechter Eßgewohnheiten] nicht rapide verschlechtert, dass die Folgen, anders als etwa beim unvorsichtigen Überqueren einer Straße, nicht unmittelbar eintreten. Statt dessen verschlechtert sich die Gesundheit vielleicht nur sehr langsam und heimtückisch, man fängt sich schneller einen Infekt ein, die Knochen werden brüchiger, Wunden heilen langsamer, und man erholt sich nicht mehr so schnell von einer Krankheit.“ In extremen Fällen kann es einem so ergehen wie einer jungen Frau, die an Anorexia nervosa leidet. Sie redet sich ein, sie brauche kaum Nahrung, es gehe ihr hervorragend, und das trotz der Tatsache, dass sie völlig abgemagert ist. Letztendlich verliert sie jedes Verlangen, etwas zu essen. In einem medizinischen Fachbuch wird gesagt: „Das ist ein gefährlicher Zustand.“ Warum? „Zwar kommt es nur in den seltensten Fällen vor, dass sich die Patientin buchstäblich zu Tode hungert, aber sie leidet an gravierender Unterernährung und erliegt womöglich einer sonst banalen Infektion.“

Nehmen wir uns den Rat des Apostels Petrus zu Herzen: „Wie neugeborene Kindlein entwickelt ein Verlangen nach der unverfälschten Milch, die zum Wort gehört, damit ihr durch sie zur Rettung heranwachsen mögt“ 1. Petrus 2:2

© 2012

pd walkhoefer

 

von Walkhoefer zu Sarrazin

 

Der Begriff Rasse[n] in Bezug auf Menschen, ist als rassistisch -ideologische Characteristic anzusehen. (“To most people, a race is any group of people whom they choose to describe as a race. UNESCO-Bericht The race concept. Results of an inquiry. 1952, S. 99”)Die UNESCO hat ebenda empfohlen, den Begriff „Rasse“ (race) durch den rein deskriptiven (beschreibenden) Begriff Ethnische Gruppe (ethnic group) zu ersetzen." Damit wird geistiger Sprengstoff entschärft, der dem hart abgrenzenden Begriff "Rasse" innewohnt - sozusagen eine sprachliche Abrüstung, die zu einem NEUEN DENKEN führen kann.

 

DIE MENSCHHEIT

Erster Mann und erste Frau vom Souverän erschaffen

1. Mose 1:27 „JHWH ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie.“

1. Mose 2:21, 22„JHWH [ließ] einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und während er schlief, nahm er eine von seinen Rippen und schloss das Fleisch an deren Stelle zu. Der Schöpfergott ging daran aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, eine Frau zu bauen und sie zu dem Menschen zu bringen.“

Ganze Menschheit stammt von Adam und Eva ab

Apg. 17:26 „Er hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen.“

1. Mose 3:20 „Danach gab Adam seiner Frau den Namen Eva, weil sie die Mutter aller Lebenden werden sollte.“

Was in den Heiligen Schriften bereits seit Jahrhunderten über Adam und Eva, Vater und Mutter des ganzen Menschengeschlechts, steht, ist das, was die wissenschaftlichen Forschungen ergeben haben: dass alle Völker der Erde eine einzige Familie bilden und einen gemeinsamen Ursprung haben. Die Wissenschaft beschreibt den komplizierten Bau des menschlichen Körpers, in dem alle Organe zusammenwirken, um ihn am Leben zu erhalten, seinen sorgfältig ausgedachten Körperbau, der, wenn die Menschen keinen gemeinsamen Ursprung hätten, sich unmöglich ,zufällig‘ bei allen gleich entwickelt haben konnte. Der Bau des menschlichen Körpers ist somit ein Beweis für die Tatsache, dass das Menschengeschlecht ein Ganzes bildet. Alle rassischen Unterschiede sind unwesentlich, wie zum Beispiel die Beschaffenheit des Haupthaares, die Körperbehaarung, die Form der Nase oder des Kopfes oder die Farbe der Augen oder der Haut. . . . Die Menschen aller Rassen sind, wie die Bibel es sagt — Brüder“ (The Races of Mankind [Die Menschenrassen], Prof. Ruth Benedict und Dr. Gene Weltfish, Public Affairs Pamphlet No. 85 [New York, 1956], 16. Auflage, S. 3—5).

Wenn alle von uns Hunderte von Generationen weit zurückgingen, würden wir zur Wurzel des Baumes der Menschheitsfamilie zum ersten Homo sapiens, gelangen. Man kann unseren gemeinsamen Vorfahren ebenso gut Adam nennen, was nach dem Hebräischen auch Mensch bedeutet, denn der bekannte Bibelbericht deutet das wissenschaftliche Zeugnis an, dass die heutigen Menschen gemeinsamer Herkunft sind“ (What is Race? [Was ist Rasse?], herausgegeben von der UNESCO [Paris, 1952 -], S. 11, 12).

Kain heiratete eine seiner Schwestern

1. Mose 5:4 „Adams Tage wurden, nachdem er der Vater Seths geworden war, achthundert Jahre. Unterdessen wurde er der Vater von Söhnen und Töchtern.“

1. Mose 4:16, 17„Hierauf ging Kain vom Angesicht JHWH´s hinweg und nahm im Lande der Flüchtlingschaft, östlich von Eden, Wohnsitz. Danach hatte Kain mit seiner Frau Verkehr, und sie wurde schwanger und gebar Henoch.“

Nach der Flut entwickelten sich Nationen aus Nachkommen der Söhne Noahs

1. Mose 9:18, 19 „Die Söhne Noahs, die aus der Arche herauskamen, waren Sem und Ham und Japhet. . . . Diese drei waren die Söhne Noahs, und von diesen her breitete sich die ganze Erdbevölkerung aus.“

1. Mose 10:32 „Dies waren die Familien der Söhne Noahs gemäß ihren Familien-Abstammungen, nach ihren Nationen, und von diesen her wurden die Nationen nach der Sintflut auf der Erde ausgebreitet.“

Alle „Rassen“ zufolge der Erbfaktoren im ersten Menschenpaar; aufgrund geographischer Isolierung und Heirat zwischen nahen Verwandten bildeten sich Merkmale heraus.

„Eine Rasse ist einfach eine der teilweise isolierten Gengruppierungen, in die sich die Menschheit während und nach ihrer frühen geographischen Ausbreitung aufspaltete. Allgemein ausgedrückt, hat sich auf jedem der fünf Hauptfestlandgebiete der Erde e i n e Rasse entwickelt. Genetisch divergierte der Mensch tatsächlich in diesem Zeitabschnitt der Geschichte, und wir können die Ergebnisse dieser Divergenz messen und erforschen, und zwar an dem, was heute von den alten geographischen Rassen übrig ist. Wie zu erwarten, scheint die Divergenz in Wechselbeziehung zu dem Grad der Isolierung zu stehen. Als die Rassenbildung auf den Kontinenten stattfand, wobei sich in der ganzen Welt Tausende von Populationen in isolierte Gengruppierungen absonderten, kam es zu der heute zu sehenden unterschiedlichen Häufigkeit der Gene. Das Widersprüchliche an der Sache ist, dass jede Gruppe von Menschen zwar äußerlich verschieden zu sein scheint, dass aber trotz dieser Unterschiede eine fundamentale Ähnlichkeit vorhanden ist“ (Heredity and Human Life [Vererbung und das Leben des Menschen], Hampton L. Carson, Columbia University Press [New York, London, 1963], S. 151, 154, 162, 163).

„Schwarze Rasse“ von Kusch, nicht zufolge des Fluches über Kanaan, dessen Nachkommen weiß waren

1. Mose 10:6„Die Söhne Hams waren Kusch und Mizrajim und Put und Kanaan.“

1. Mose 9:25 „Darauf sprach er [Noah]: ,Verflucht sei Kanaan.‘ “

1. Mose 10:15-18 „Kanaan wurde der Vater von Sidon, seinem Erstgeborenen, und Heth und dem Jebusiter und dem Amoriter und dem Girgaschiter und dem Chiwiter und dem Arkiter und dem Siniter und dem Arwaditer und dem Zemariter und dem Hamathiter; und danach wurden die Familien der Kanaaniter zerstreut.“

1. Mose 10:7 „Die Söhne Kuschs waren Seba und Chawila und Sabta und Raama und Sabtecha.“

Menschen bestimmter Nationalität oder Hautfarbe nicht besser als andere

Röm. 3:9-12 „Was nun? Sind wir in einer besseren Lage? Durchaus nicht! Denn vorhin haben wir die Beschuldigung erhoben, dass alle, Juden wie auch Griechen, unter der Sünde sind, so, wie geschrieben steht: ,Es gibt keinen gerechten Menschen, auch nicht einen; es gibt keinen, der Einsicht hat, es gibt keinen, der Gott sucht. Alle Menschen sind abgewichen, alle zusammen sind sie wertlos geworden; da ist keiner, der Güte erweist, da ist auch nicht einer.“

Apg. 10:34, 35 „Darauf tat Petrus den Mund auf und sprach: ‚Bestimmt merke ich, dass Gott nicht parteiisch ist, sondern dass ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist.“

„Wenn sich die Wissenschaftler mit den Rassenunterschieden befassen, untersuchen sie die Art und Weise, wie besondere Merkmale von den Eltern auf die Kinder übertragen werden. Sie messen die Kopfform und ermitteln die Hautfarbe nach einer Farbskala. . . . Wissenschaftler sind der Ansicht, dass diese Unterschiede an sich nicht auf bessere oder schlechtere Eigenschaften der Völker schließen lassen, ebenso wenig wie braune Pferde besser sind als schwarze. . . . In Amerika sind unter Negern und Weißen die sorgfältigsten Intelligenztests vorgenommen worden. Der Wissenschaftler erkennt, dass er bei der Feststellung des Intelligenzgrades bei irgendeiner Person, ob schwarz oder weiß, die Intelligenz misst, mit der die betreffende Person geboren wurde, und das, was mit ihr von ihrer Geburt an geschah. Neger, die nach ihrer Geburt in einem günstigeren Milieu lebten, erreichten eine höhere Punktzahl als Weiße, die unter ungünstigeren Verhältnissen aufwuchsen. Die weiße Rasse wies dort schlechte Leistungen auf, wo die wirtschaftlichen Verhältnisse schlecht waren und keine Unterrichtsmöglichkeiten bestanden und Neger, die unter besseren Verhältnissen lebten, übertrafen sie. Die Unterschiede rührten nicht daher, dass jemand aus dem Norden oder aus dem Süden stammte oder weiß oder schwarz war, sondern hingen von dem Unterschied im Einkommen, von der Erziehung, den kulturellen Vorteilen und anderen Möglichkeiten ab“ (The Races of Mankind [Die Menschenrassen], Prof. Ruth Benedict und Dr. Gene Weltfish, Public Affairs Pamphlet No. 85 [New York, 1956], S. 14, 17, 18). Ein weiterer Versuch zur Klärung der heiklen Frage der Überlegenheit einer Rasse ist eine Untersuchung dessen, was die einzelne Rasse zum Kulturgut der Welt beigetragen hat. Auf den ersten Blick hat es den Anschein, als würde die heute vorherrschende europide westliche Zivilisation dabei mit Leichtigkeit gewinnen. Das ist gar nicht so einfach, sagt Dr. Meighan. ,Zwar hat man in den letzten paar hundert Jahren die westliche Kultur von Europa und den Vereinigten Staaten als überlegen betrachtet. Aber diese Zeitspanne stellt in der Geschichte der Welt nur einen kurzen Augenblick dar.‘ Er weist darauf hin, dass viele frühere Zivilisationen nicht oder nur teilweise europid waren. Die alte ägyptische Zivilisation zum Beispiel hatte starken negroiden Einschlag. Die Kulturen der Maya und der Azteken waren mongolid“ (Science Digest, Oktober 1963, S. 11).

Diskriminierungdes Mitmenschen, wodurch Parteilichkeit bekundet wird, ist verkehrt

Spr. 28:21 „Parteilichkeit zu bekunden ist nicht gut.“

5. Mose 10:17 „JHWH, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und Furcht einflößende Gott, der niemand parteiisch behandelt.“

© dr.walkhoefer

2010 

Die Sinnfrage

 

Jede Zeit hat ihre Eigenheiten - und jede Zeit braucht ihre analytische Betrachtung. Tatsächlich sind wir heute nicht mehr wie vor 60, 70 Jahren mit einer sexuellen, sondern mit einer existentiellen Frustration konfron­tiert. Einer abgründigen Sinnlosigkeit, die mit einem Leeregefühl vergesellschaftet ist, weshalb ich von einem existentiellen Vakuum spreche.

 

Zwei Sätze eines Freundes darf ich zitieren: »Ringsum bin ich umge­ben von Leuten, die verzweifelt nach einem Sinn ihres Daseins suchen. Meine Freundin starb un­längst, weil sie eben einen wahren Sinn nicht hatte finden können. Ist diese Betrachtung repräsentativ, soweit es um Grundstimmung und Lebensgefühl das heute herrscht, geht?

 

Wenn ich gefragt werde, wie ich mir das Aufkommen dieses exi­stentiellen Vakuums erkläre ich: Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte, was wir tun müssen. Im Vergleich zum Menschen von gestern, sagen dem Menschen von heute keine Traditionen mehr, was er soll. Nun, weder wissend, was er muss, noch wissend, was er soll, scheint er nicht mehr recht zu wissen, was er will. So will er denn nur das, was die anderen tun - Konformismus! Oder er tut nur das, was die anderen wollen - von ihm wollen – Totalitarismus. Nur dürfen wir eine Folgeerscheinung nicht übersehen und vergessen.

Das Auftreten der von mir als solche bezeichnete

Noogenen Neurose

Doch alle diese Bausteine des Verstandes müssen wir aus einer Quelle, außerhalb unseres Bewusstseins erhalten.

 

Im Gegensatz zur Neurose im engeren Wortsinn, die per definitionem eine psychogene Erkrankung darstellt, geht diese Entwicklung nicht auf Kom­plexe und Konflikte im herkömmlichen Sinne zurück, sondern auf Gewissenskonflikte, auf Wertkollisionen und auf eine existentielle Frustration, die das eine oder andere Mal eben auch in neurotischer Symptomatologie ihren Ausdruck und Niederschlag finden kann.

    

Es ist James C. Crumbaugh, dem Leiter eines psy­chologischen Laboratoriums in Mississippi, zu verdanken, daß wir auch schon über einen Test verfügen (den PIL oder Purpose in Life-Test), der von ihm eigens zu dem Zwecke ausgearbeitet wurde, um die noogene Neurose von der Psychogenen, diagnostisch differenzie­ren zu können (erhältlich durch Psychometric Affiliates, Post Office Box 3167, Munster, Indiana 46321, USA). Nachdem er die gewonne­nen Daten unter Zuhilfenahme eines Computers ausgewertet hatte, gelangte er zu dem Ergebnis, daß es sich bei der noogenen Neurose tatsächlich um ein neues Krankheitsbild handelt, das nicht nur dia­gnostisch, sondern auch therapeutisch den Rahmen der traditionellen Psychiatrie sprengt.

 

Was die Frequenz der noogenen Neurose anlangt, so sei auf die Ergebnisse statistischer Forschung verwiesen, wie sie Niebauer und Lukas in Wien, Frank M. Buckley in Worcester, Mass., USA, Werner in London, Langen und Volhard in Tübingen, Prill in Würzburg, Popielski in Polen und Nina Toll in Middletown, Conn., USA, erar­beitet haben. Testuntersuchungen haben übereinstimmend ergeben, daß mit etwa 20 Prozent noogener Neurosen zu rechnen ist.

 

Zuletzt wurde von Elisabeth Lukas ein neuer Test zwecks exakte­rer Erfassung der existentiellen Frustration - und zwecks Gewinnung von Möglichkeiten, gegebenenfalls nicht nur therapeutisch, sondern auch schon prophylaktisch einzugreifen! - erarbeitet: der »Logo-Test«. Es wurde nachgewiesen, daß unter den amerikanischen Stu­denten als zweithäufigste Todesursache - nach dem Verkehrsunfall, der Selbstmord rangiert. Dabei ist die Zahl der nicht tödlich ausge­gangenen) Selbstmordversuche 15mal höher.

 

    Es gibt eine bemerkenswerte Statistik, die an der Idaho State University ermittelt wurden. Menschen mit Selbstmordversuchen wurden auf das Genaueste befragt, was ihr Motiv anbelangt. 85 Prozent sahen in ihrem Leben keinen Sinn mehr. Von diesen 85% waren 93 Prozent physisch und psychisch gesund. Sie lebten in guten wirt­schaftlichen Verhältnissen und im besten Einvernehmen mit ihrer Fa­milie, sie waren im gesellschaftlichen Leben aktiv engagiert. Konnten auch mit ihren akademischen Fortschritten zufrieden sein. Von mangelhafter Bedürfnisbefriedigung konnte jedenfalls nicht die Rede sein. Nur um so mehr müssen wir uns fragen, was »die Bedingung der Möglichkeit« solcher Selbstmordversuche ist - was muss in die »condition humaine« eingebaut sein, damit es jemals zu so etwas wie einem Selbstmordversuch trotz der Befriedigung der Bedürfnisse kommen kann. Das ist nur denkbar, wenn der Mensch eigentlich - und dort, wo er es nicht mehr ist, so doch wenig­stens ursprünglich - darauf aus ist, in seinem Leben einen Sinn zu finden und diesen Sinn zu erfüllen. Das ist es auch, was wir in der Logotherapie mit dem motivationstheoretischen Konzept eines »Wil­lens zum Sinn« umschreiben. Auf den ersten Blick will es freilich scheinen, als ob es sich da um eine Überschätzung des Menschen handelt. Nehmen wir ihn einfach so, wie er ist, dann machen wir ihn schlechter; nehmen wir ihn hingegen so, wie er sein soll, dann machen wir ihn zu dem, der er werden kann, sagt Goethe.

 

Sehen nicht ebenso? Nehmen wir ihn einfach so, wie er ist, dann machen wir ihn schlechter; nehmen wir ihn hingegen so, wie er sein soll, dann machen wir ihn zu dem, der er werden kann. Das hat mir allerdings nicht mein kalifornischer Fluglehrer gesagt, sondern das ist ein Wort von Goethe.

 

Wie man weiß, gibt es eine so genannte - sich als solche bezeich­nende »Tiefenpsychologie«. Wo bleibt die Höhenpsycholo­gie  - die den Willen zum Sinn mit in ihr Gesichtsfeld einbezieht? Jedenfalls lässt sich der Wille zum Sinn nicht als ein bloßes Desiderat, als ein frommer Wunsch, abtun, als »wishful thinking«. Eher handelt es sich um eine »self-fulfilling prophecy«, wie die Amerikaner eine Arbeitshypothese nennen, die das, was sie entwirft, zu guter Letzt auch hervorbringt. Und wir Ärzte erleben das ja täglich und stünd­lich, sprechstündlich.

 

So etwa, wenn wir einem Patienten den Blut­druck messen und feststellen, daß dieser 160 beträgt. Fragt uns der Patient nach der Höhe des Blutdrucks, und wir sagen ihm »160«, dann haben wir ihm schon längst nicht mehr die Wahrheit gesagt, denn der Patient regt sich daraufhin auf und hat sogleich einen Blut­druck von 180. Sagen wir ihm hingegen, der Blutdruck sei praktisch normal, dann haben wir den Patienten nicht angelogen, sondern er­leichtert aufatmend wird er uns gestehen, er hätte sich vor einem Schlaganfall gefürchtet, anscheinend sei diese seine Furcht grundlos gewesen, und wenn wir jetzt den Blutdruck nachmessen, können wir feststellen, daß er inzwischen auch wirklich auf einen normalen Wert herunter gesunken ist.

 

Dabei hat sich ja ohnehin herausgestellt, daß sich das Konzept vom Willen zum Sinn auch rein empirisch durchaus verifizieren lässt. Ich verweise nur auf die Arbeiten von Crumbaugh und Maholick (Ein psychometrischer Ansatz zu Viktor Frankls Konzept der »noogenen Neurose«, in: Nikolaus Petrilowitsch, Die Sinnfrage in der Psycho­therapie, Darmstadt 1972) sowie Elisabeth S. Lukas, die eigene Tests entwickelt haben, um den Willen zum Sinn zu quantifizieren, und Dutzende von Dissertationen haben - hauptsächlich mit Hilfe dieser Tests - die Motivationstheorie der Logotherapie validieren können.

 

Auf all dies kann ich innerhalb der mir gesteckten Grenzen nicht eingehen. Ich kann es mir ebenso wenig versagen, Forschungsergebnisse in die Debatte zu ziehen, die nicht von meinen Probanden und mir erstellt wurden. Wer wollte also am Willen zum Sinn wohlgemerkt: nicht mehr und nicht weniger als meiner ethisch, humanen Motivation.

 

 

Zweifeln, wenn sie den Bericht des American Council on Education zur Hand nehmen, demzufolge unter 189 733 Studenten an 360 Uni­versitäten das primäre Interesse von 73,7 Prozent dem Ziele galt, »sich zu einer Weltanschauung durchzuringen, von der aus das Leben sinnvoll ist«. Bericht des National Institute of Mental Health: Unter 7948 Studenten an 48 Hochschulen wollte die Spitzengruppe (78 Prozent) »in ihrem Leben einen Sinn finden«. So lässt sich denn auch verstehen, daß Joseph Katz von der State University of New York prophezeit, die nächste Welle von Personal, das in die Industrie eintreten wird, werde nur an Berufen interessiert sein, die nicht nur Geld abwerfen, sondern auch Sinn geben.

 

Selbstverständlich wünscht sich jemand, der krank ist, zunächst einmal, gesund zu werden, und jemand, der arm ist, zunächst einmal, zu Geld zu kommen (»wenn ich doch nur reich war'«, singt der Milchmann in »Anatevka«). ebenso gewiß tun es beide ja nur, um dann ein Leben in ihrem Sinne führen - den Sinn ihres Lebens erfüllen zu können! Bekanntlich hat Maslow zwischen niederen und höheren Bedürf­nissen unterschieden und gemeint, die Befriedigung der niederen Be­dürfnisse sei die Bedingung, unter der allein die höheren Bedürfnisse befriedigt werden können. Zu den höheren Bedürfnissen rechnet er auch den Willen zum Sinn und geht sogar so weit, daß er ihn als die »primäre Motivation des Menschen« bezeichnet. Das liefe allerdings darauf hinaus, daß der Mensch den Anspruch auf einen Sinn des Lebens erst dann anmeldet, wenn es ihm gut geht (»erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral«). Dem steht entgegen, daß wir - und nicht zuletzt wir Psychiater - immer wieder zu beobachten Gelegenheit haben, wie das Bedürfnis und die Frage nach einem Le­benssinn gerade dann aufflammen, wenn es einem am dreckigsten geht. Das können die Sterbenden unter unseren Patienten ebenso bezeugen wie die Überlebenden der Konzentrations- und Kriegsge­fangenenlager!

 

Auf der anderen Seite beschwört selbstverständlich nicht nur die Frustration der niederen Bedürfnisse die Sinnfrage herauf, sondern auch die Befriedigung der niederen Bedürfnisse, etwa im Rahmen der »affluent society« (siehe Seite 159). Wir gehen wohl nicht fehl, wenn 146 wir in diesem scheinbaren Widerspruch eine Bestätigung unserer Hy­pothese erblicken, der zufolge der Wille zum Sinn eine Motivation sui generis repräsentiert, die sich weder auf andere Bedürfnisse zurück­führen noch von ihnen herleiten läßt (wie dies ja bereits von Crum-baugh und Maholick beziehungsweise Kratochvil und Pianova auch empirisch bewiesen werden konnte).

 

Wir begegnen da einem Phänomen am Menschen, das ich für fun­damental anthropologisch halte: die Selbst-Transzendenz menschli­cher Existenz! Was ich damit umschreiben will, ist die Tatsache, daß Menschsein allemal über sich selbst hinausweist auf etwas, das nicht wieder es selbst ist - auf etwas oder auf jemanden: auf einen Sinn, den zu erfüllen es gilt, oder auf anderes menschliches Sein, dem wir da liebend begegnen. Im Dienst an einer Sache oder in der Liebe zu einer Person erfüllt der Mensch sich selbst. Je mehr er aufgeht in seiner Aufgabe, je mehr er hingegeben ist an seinen Partner, umso mehr ist er Mensch, um so mehr wird er selbst. Sich selbst verwirklichen kann er also eigentlich nur in dem Maße, in dem er sich selbst vergisst, in dem er sich selbst übersieht. Ist es nicht wie beim Auge, dessen Seh­tüchtigkeit davon abhängt, daß es nicht sich selbst sieht? Wann sieht denn das Auge etwas von sich selbst? Doch nur, wenn es erkrankt ist: Wenn ich an einem grauen Star leide, dann sehe ich eine Wolke - und damit nehme ich meine Linsentrübung wahr. Und wenn ich an einem grünen Star leide, dann sehe ich einen Hof von Regenbogenfarben rings um die Lichtquellen - das ist mein grüner Star.

Im gleichen Maße ist auch die Fähigkeit meines Auges, die Umwelt wahrzu­nehmen, geschmälert und beeinträchtigt. Hier soll jedoch von einem der (insgesamt 90) Teilergebnisse die Rede sein, die wir der empirischen Forschung von Frau Lukas ver­danken: Es zeigte sich nämlich, daß unter den Besuchern des berühm­ten Wiener Praters, also eines Vergnügungsparks, der objektivierte Pegel existentieller Frustration signifikant höher war als in der Wiener Durchschnittsbevölkerung (wo er sich in ziemlich gleicher Höhe hält im Vergleich zu den von amerikanischen und japanischen Autoren gemessenen und veröffentlichten Werten). Mit anderen Worten, der Mensch, der so besonders auf Genuss und Vergnügen aus ist, erweist sich letzten Endes als einer, der hinsichtlich seines

Willens zum Sinn, also - um wieder mit Maslow zu sprechen - in seinem »primären« Anliegen, frustriert geblieben war. Mich erinnert dies immer wieder an einen amerikanischen Witz, dem zufolge ein Mann auf der Straße seinen Hausarzt trifft, der sich dann nach seines Patienten Befinden erkundigt. Es zeigt sich alsbald, daß dieser Patient in letzter Zeit ein wenig schwerhörig ge­worden ist. »Wahrscheinlich trinken Sie zuviel«, ermahnt ihn sein Hausarzt. Ein paar Monate später begegnen sie einander wieder auf der Straße, und nochmals erkundigt sich der Arzt nach dem Befinden seines Patienten und hebt zu diesem Zweck seine Stimme. »Oh«, meint der nun, »Sie brauchen nicht so laut zu sprechen: ich höre wieder ausgezeichnet.« »Wahrscheinlich haben Sie auch aufgehört zu trinken«, meint der Arzt, »so ist's recht - nur so weiter.« Wieder ein paar Monate später: »Wie geht's Ihnen?« »Wie bitte?« »Wie es Ihnen geht, frage ich.« Endlich versteht der Patient. »Nun, Sie sehen, ich höre wieder schlechter.« »Wahrscheinlich haben Sie wieder zu trin­ken begonnen.« Woraufhin der Patient dem Arzt alles erklärt: »Schauen Sie: Zuerst hab' ich getrunken und schlecht gehört; dann hab' ich aufgehört zu trinken und wieder besser gehört; was ich gehört hab', war nicht so gut wie Whisky.

 

Wir können also sagen: In Ermangelung eines Lebenssinnes, dessen Erfüllung den Mann glück­lich gemacht hätte, versuchte er, ein solches Glücksgefühl unter Um­gehung jeder Sinnerfüllung herbeizuführen, und zwar auf dem Um­weg über die Chemie. Tatsächlich lässt sich das Glücksgefühl, das normalerweise menschlichem Streben gar nicht als Ziel vorschwebt, vielmehr lediglich eine Begleiterscheinung des Sein- Ziel- erreicht- Habens vorstellt - diese Begleiterscheinung, dieser »Effekt«, lässt sich auch »haschen«, und die Einnahme von Äthylalkohol macht es mög­lich. B. A. Maki, der Director des Naval Alcohol Rehabilitation Cen­ter, stellt etwa fest: »In treating the alcoholic, we very often find that life has seemed to have lost meaning for the individual.« Eine Schüle­rin von mir an der United States International University in San Diego konnte im Zuge ihrer Forschungen, deren Ergebnisse sie dann in Dissertationsform zusammenfasste, den Nachweis dafür erbringen, daß in 90 Prozent der von ihr untersuchten chronischen Fälle von schwerem Alkoholismus ein ausgesprochenes Sinnlosigkeitsgefühl vorlag:

Das Sinnlosigkeitsgefühl liegt in 100 % der Fälle der Drogenabhängigkeit zugrunde. In 100% der Fälle wurde nämlich die Frage, ob ihnen denn nicht alles sinnlos vor­komme, bejahend beantwortet. Eine meiner Dissertantinnen, Betty Lou Padelford, wies ebenso wie Shean und Fechtman nach, daß die existentielle Frustration bei Drogenabhängigen in einem mehr als doppelt so hohen Grade getestet werden konnte wie bei einer Ver­gleichsgruppe. Wieder ist es verständlich, wenn Fraiser, der in Kali­fornien ein Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige leitet und dort die Logotherapie eingeführt hat, nicht die durchschnittliche Er­folgsrate von 11 Prozent, sondern eine von 40 Prozent verzeichnen konnte.

 

Schließlich wären in diesem Zusammenhang Black und Gregson aus Neuseeland zu zitieren, denen zufolge Kriminelle in wesentlich stärkerem Maße existentiell frustriert waren als die Durchschnittsbe­völkerung. Dazu passt, daß Barber bei jungendlichen Kriminellen, die in sein kalifornisches Rehabilitationszentrum eingeliefert und dort logotherapeutisch behandelt worden waren, die durchschnittliche Rückfallsrate von 40 Prozent auf 17 Prozent senken konnte.

 

Wir dürfen auch noch einen Schritt weitergehen und unsere Überlegungen und Erwägungen auf den planetarischen Maßstab er­weitern, und das hieße, uns fragen, ob nicht auch auf dem Gebiet der Friedensforschung eine Umorientierung Not tut. Tatsächlich klebt sie seit Jahr und Tag an der Problematik

aggressiver Potentiale und der Einstieg in die humane Dimension wird noch gar nicht gewagt. Inner­halb der Dimension der eigentlich menschlichen Phänomene jedoch -in der allein wir so etwas wie dem Willen zum Sinn zu begegnen vermöchten - könnte sich sehr wohl herausstellen, daß es letzten Endes wieder die Frustrierung ebendieses Sinnwillens, die existen­tielle Frustration und das immer mehr um sich greifende Sinnlosig­keitsgefühl sind, was - wohlgemerkt: nicht beim Tier, sondern beim Menschen, auf menschlicher Ebene! Aggressivität treibt, nach ir­gendwelchen Objekten Ausschau zu halten, an denen ich sie endlich einmal auslassen, »abreagieren« könnte. Mag die Aggression auch noch so sehr biologisch präformiert und psychologisch substruiert, überhaupt nicht erst etabliert sein.

In der Dimension der menschlichen Phänomene gibt es einfach nicht eine Aggression, die in einer bestimmten Menge da ist, auf ein Ventil drängt und mich, aus ihr ein hilfloses Opfer macht.

© pd prof. dr. div.hc. wgw

2004


 

Gedanken sind Bewusstsein

 

Als Wissenschaftler die Natur der Materie und des Atoms erforschten, stellten sie mit Verwunderung fest, daß Materie gar nicht so real ist, wie immer gedacht. Offenbar besteht Materie eher aus Energieballungen, die man als Wellen elektronischer Energie beschreiben kann.

Insbesondere konnten Physiker den Aufenthaltsort und Impulse eines Elektrons nur als Funktion von Wahrscheinlichkeiten beschreiben, zudem mussten sie anerkennen, dass das Elektron und damit alle Materie offenbar Eigenschaften von Bewusstsein besitzen. Durch diese Erkenntnisse hat sich die Wissenschaft letztlich selbst den Boden für ihre materialistische Grund- Einstellung unter den Füßen fortgezogen. Angesichts dieser Einsichten soll Albert Einstein - wahrscheinlich der größte Physiker des 20. Jahrhunderts einmal gesagt haben:

         "Es sieht immer mehr so aus, als ob das ganze Universum nichts anderes ist, als ein einziger grandioser Gedanke!"

Ich glaube, Einstein kannte wirklich den Kern der Wahrheit. Es gibt wohl einige Wissenschaftler die vermuten, dass Gedankenkräfte letztendlich Ursache aller Dinge, und allen Seins sind. Wie es funktioniert wissen sie noch nicht. Sie können es nicht wissen, solange sie Gefühl + Emotion leugnen, welche die Zwillings-Schwestern der Gedanken sind!

Weil die Mehrheit der Wissenschaftler weiterhin auf dem materialistischen Dogma beharrt, dass alles messbar und experimentell erforschbar sein muss, Materie daher kein Bewusstsein besitzen darf, im Widerspruch zu Erkenntnissen ihrer eigenen Wissenschaft, hat diese sich selbst der Wahrheit gegenüber blind gemacht.   Die Wissenschaft wird daher weiterhin (vermutlich) vergeblich mit Messgeräten nach überlichtschnellen Teilchen suchen, den Tachyonen, die ihre Theorien vorhersagen, ohne jedoch jemals auf die Idee zu kommen, daß ihre eigenen Gedanken-Partikel genau diese Tachyonen sind, die sich nur beharrlich weigern, sich den Messversuchen der Experimental-Physik zu offenbaren.

Wenn Bewusstsein frei ist, wird erkennbar, dass Gedanken nur deshalb in Vergangenheit und Zukunft ins Universum sendbar sind- ohne den geringsten Zeitverlust-, weil Gedanken jede beliebige Lichtgeschwindigkeit annehmen können. Alles ist voller Gedanken, elektronische Lichtenergie! So wie unsichtbarer Wasserdampf = feuchte Luft, sichtbarer Wasserdampf = Wolken, Wasser oder Eis immer das gleiche sind. Wasser auf unterschiedlichen Energie-Niveaus oder Schwingungsebenen, so sind Gedanken die Essenz aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Alle Dinge sind letztendlich Gedanken auf unterschiedlichen Energie-Niveaus. Die Qualität aller Dinge, insbesondere, ob etwas sichtbar oder unsichtbar ist, wird nur durch die Frequenz oder Schwingungsrate der Gedanken bestimmt.

Materie ist demnach eine Form starrer Gedanken. So wie ein Flugzeugpropeller unsichtbar wird, wenn man seine Drehzahl erhöht. So sind der VATER, sein SOHN oder unser HELFER, der heilige Geist für uns unsichtbar. Die Frequenz ihrer Elektronen ist so hoch, daß wir sie nicht wahrzunehmen vermögen - jedoch besitzen sie die Fähigkeit, die Frequenz ihrer Elektronen bewusst zu verlangsamen - sie werden dann für uns sichtbar. Gedanken sind unsichtbare Hyper- Lichtprodukte. Elektronen ohne materiellen Mantel, der ihre Schwingungsrate mindern könnte. Elektronische Licht-Energie deren Energie-Quanten sich mit beliebiger Über-Lichtgeschwindigkeit bewegen. Wissenschaftler klassifizieren diesen Aspekt als Sub-Quark.

1.   Verlangsamt man Gedanken, spannt sie gleichsam wie in einem Transformator herab, erhält man 'normales' für uns sichtbares Licht, Elektronen mit materiellem Mantel, was ihre Schwingungsrate auf Licht-Geschwindigkeit begrenzt. Wissenschaftler nennen das Photonen.

 2.   Verlangsamt man 'normales' Licht weiter, erleidet es eine Verzerrung und Spaltung - man erhält Elektrizität, Elektronen mit materiellem Mantel- eine Aufspaltung in negative und positive Träger, was unsere Wissenschaftler Elektron und Positron nennen.

3.   Verlangsamt man schließlich Elektrizität, gerinnen die Träger in Formen, 'Partikeln' der Materie als positiv und negativ geladene Teilchen, wobei das Elektron immer noch unteilbarer Kern aller Teilchen ist, wenn auch mit stark begrenzter Schwingungsrate.

DER Geist - der höchst Absolute. Ein grenzenloses Bewusstsein. Durch Menschen wird auch dieser Geist multipliziert. Darum sind Gedanken an jedem Punkt des grenzenlosen Bewusstseins-Raumes, wie in einem Hologramm immer gegenwärtig. Der eigene Glaube an den Vater der Gedanken ist Voraussetzung zum Glauben an den Wahrheitsweg. Das eigene ICH unser Gewissen lässt sich trainieren. Harmonie zwischen Herz und Sinn schafft ein reifes, starkes, gewachsenes ICH- Gewissen. Unser Gewissen kann die Dualität sprengen. Dieses ICH macht keine trennenden Unterschiede mehr, so wie der VATER die Sonne für Gerechte und Ungerechte aufgehen lässt.

Darum haben Gedanken von diesem Standpunkt aus gesehen in Wahrheit auch keine Geschwindigkeit - nur vom relativen Standpunkt der Wissenschaft, muss man ihnen jede beliebige Über-Lichtgeschwindigkeit zumessen. Eine wichtige Erkenntnis aus dieser Tatsache ist: unsere Welt der Materie und der Formen ist nur durch die Illusion der Dualität erfahrbar - wir können nichts ohne die Brille der Dualität wahrnehmen. Alles, was uns die Sinne vermitteln, ist aus  VATERsicht perfekte Illusion, die wir nicht durchschauen können, bis wir lernen ohne die Brille der Dualität zu sehen, wie ER es tut.

Gedanken, Energie, Licht, Materie sind unterschiedliche Zustände von Elektronen. Weil Elektronen die Substanz von Licht, Licht und Elektronen daher identisch sind, sprechen die aufgestiegenen Meister von elektronischer Lichtsubstanz, als der Substanz, die alle Formen aufbaut. Und da wir die verschiedenen Zustände von Wasser kennen, verstehen wir auch in Analogie die verschiedenen Zustände elektronischer Licht-Substanz. Sie sind elektronische Licht-Energie. Elektronen auf unterschiedlichen Vibrations-Stufen, reine Energie, reiner Geist, unzerstörbar, unteilbar und ewig. Im Gegensatz zu Atomen, die keine ewige Lebensdauer besitzen und nach bestimmten Zeiträumen zerfallen. Zu unterschiedlichen Zeiten prägte man unterschiedliche aber äquivalente Worte für die gleiche elektronische Licht-Substanz. Man nannte sie - Geist, Feuer, Energie, Vibration.

Bewusstsein ist das Tor zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Der eigene Fokus prägt diese elektronische Lichtsubstanz. Wir selbst entscheiden über die Kraft dieser Bündelung. Unsere Gefühle beleben diese Kraft, und damit ihre Existenz - das ist der Schöpfungsvorgang, den wir ständig in Gang halten sollten. So können wir schöpferisch unseren Lebenssinn entwickeln, glaube ich.

Elektronische Lichtsubstanz nimmt zwar augenblicklich die Form an, die in Deinen Gedanken enthalten ist - aber weil Deine Gedanken meist unkontrolliert und nicht kraftvoll genug sind, kann die Gedankenform nicht direkt in die Existenz treten. So wie Samen in der Erde bleiben können und jederzeit keimen, so verbleibt manche Gedankenform im Wartezustand, um jederzeit in die Existenz zu treten, wenn wir sie erneut mit Gedanken und Gefühl belebt.

Wohin wir auch immer elektronische Lichtsubstanz gelenkt wird, durch eigene Gedanken, Gefühle, Worte oder Handlungen. Sie tragen wie der Fingerabdruck, eine ganz spezielle unverwechselbare Prägung. Denn die Elementarteilchen jedes Lebensstromes unterscheiden sich in ihrer Struktur wie Schneeflocken voneinander, und geben dem ureigensten Lebensstrom seine unverwechselbare Identität.

Gedankenenergie, die wir aussenden ist unzerstörbar - sie kehrt dem Gesetz des Kreislaufs gehorchend, zum Zwecke der Erlösung immer wieder zurück. Wir werden mit den Schöpfungen eigener Gedanken konfrontiert, bis wir sie in gütigste Gedanken vollkommener Liebe umgewandelt und einlöst haben. Das wahre Leben ist Geistleben. Geist, als Brennpunkt flammender, intelligenter Energie. Es umhüllt alle molekularen Strukturen unseres Körpers. Erst der heilige Geist gibt die Lebenskraft. Dieses unsichtbare Sein, Lebenskraft aus Gedanken, aus Energie, gibt der körperlichen Hülle Wert, Vitalität, Charakter. Er macht die Augen sehend, der Mund spricht, Glieder bewegen sich. Nichts kann jemals diese Energie zerstören, darum ist jede Lebensenergie unsterblich, solange Er es will. Ohne all das Unsichtbare in uns, Intelligenz, schöpferische Gedanken und tiefe Gefühle, was wären wir ohne sie?

Worin besteht der echte Sinn fürs Leben. Der Sinn für die Schönheit einer Blume, wenn niemand wäre, sie zu bewundern. Unser individuelles Sein, ist der Grund. Gedanken und Gefühle machen uns zum Mitschöpfer. Jeder von uns ist weit großartiger als ein Mitmensch es wissen kann. Alles ist in seiner Art, die Summe von Gedanken. Ein elektrisches System, das Licht-Variablen in sich aufnehmen kann, aus dem wahres Sein besteht. Ein Licht-Prinzip aus reiner Energie, das lebt, um Wachstum schöpferischen Lebens zu erlangen. Wir alle besitzen ein Bewusstsein, das dafür sorgt, dass uns die Welt polar er­scheint. Es ist wichtig, sich einzugestehen, daß nicht die Welt polar ist, sondern unser Bewusstsein, durch welches wir die Welt erfahren. Betrachten wir die Gesetze der Pola­rität an einem konkreten Beispiel wie dem Atem, der dem Menschen die Grunderfahrung der Polarität vermittelt. Einatemstrom und Ausatemstrom wechseln sich ständig ab und bilden so einen Rhythmus. Rhythmus ist nichts anderes als der ständige Wechsel zweier Pole. Rhythmus ist das Grundmuster allen Lebens. Das gleiche meint die Physik mit der Aussage, daß sich alle Erscheinungen auf Schwingungen reduzieren lassen. Zerstört man Rhythmus, zerstört man Leben, denn Leben ist Rhythmus. Wer sich weigert, auszuatmen, kann auch nicht mehr einatmen. Daran ist erkennbar, daß der Einatemstrom vom Ausatem­strom lebt und ohne seinen Gegenpol nicht existenzfähig ist. Ein Pol lebt vom anderen Pol. Nehmen wir einen Pol weg, verschwindet auch der Gegenpol. Denken beinhaltet das Risiko falscher Anwendungen. Wenn positives Denken Erfolg produziert, wird durch entsprechend anderes Denken Misserfolg verursacht. Für Gesetzmäßigkeiten gilt der Grundsatz, des Unstreitbaren! So, wie auch das System der Denkwirkungen wertneutral ist, es funktioniert in alle Rich­tungen. Das Mentalprinzip bietet daher auch Instrumente, um Misserfolgsketten zu durchbrechen. Es ist für mich immer erstaunlich, dass diese Erkenntnisse der Wissenschaft und deren Konse­quenzen noch keinen Eingang in unser Weltbild gefunden haben. Während wir die technische Seite wissenschaftlicher Ergebnisse selbstverständlich im Alltag nutzen, wie z.B. die Lasertechnik des CD- Spielers, wird die wesent­lich wichtigere mentale und immaterielle Seite dieser Erkenntnisse weitestgehend ignoriert.

Das schulische Weltbild gibt Denkwirkungen wenig Raum. Den­ken findet danach ausschließlich im Kopf statt, es gibt keine Wirkungen außerhalb des Kopfes. Doch ein solches Weltbild reicht für die Einordnung neue­r Erkenntnisse nicht mehr aus.  Es muss erweitert, ja umgestaltet werden. Dafür ist allerdings Voraussetzung, die wissen­schaftlichen Erkenntnisse auch zu kennen, und im Ansatz  zu verstehen. Denn auch hier gilt wohl eher: Wir sehen nur, was wir sehen wollen! Es ist daher zunächst notwendig, die Wirkungen des Denkens anhand neuerer Erkenntnisse der Wissenschaft zu skizzieren. Nur derjenige, der diese Wirkungen kennt, wird auf die Folgen sei­nes Denkens achten. Die Kenntnis dieser Wirkungen ist notwendig, um die Basis und die Bereitschaft ein eigenständiges, verändertes Denken zu schaffen. Gerade für den rational veranlagten Menschen werden diese Instrumente notwendig. Die Kenntnis der Wirkmechanismen des Denkens macht die Techniken der Anwendung des Mentalprinzips nachvollziehbar. In dieser Hinsicht sind viele meiner Erklärungen ein Novum. Zur nachhaltigen Nutzung der Wirkmechanismen des Den­kens genügt das Wissen über die neueren Erkenntnisse der Wissenschaften allein allerdings nicht. Diese Kenntnisse müssen auch aktiv umgesetzt und damit vor allem erfahren werden. Nur Wissen und Erfahren, das heißt Erleben, kann von der Funktionsweise des Denkprinzipien überzeugen. Durch diese Überzeugungen ist es ohne Zweifel möglich, zu dauerhaften Veränderungen von Denk, und Verhaltensstrukturen zu kommen. Erst dauerhafte Veränderung wird zu dauerhaftem Erfolg führen, besser noch: Nur die dauerhafte und nachhaltige Veränderung wird überhaupt zu Erfolg und Zielerrei­chung führen! Das ist der Kern des Mentalprinzips! Bei der Beschäftigung mit Mentaltechniken haben Wir nichts zu verlieren , doch Wir können alles gewinnen! Natürlich ist das Hauptanliegen des Mentalprinzips ein zukünftig erfolgreiches Handeln. Diese gewünschten Erfolge werden sich bei der nötigen Konsequenz auch einstellen. Ein sehr positiver Nebeneffekt sind die psy­chischen Wirkungen, die sich in vermehrter Ruhe, Gelassenheit, Entspannung und Vertrauen in die eigene Stärke einstellen. Schon diese Effekte sind ein Grund für die Beschäftigung mit dem Mentalprinzip.

Es drängt sich die Frage auf, stimme ich zu oder lehne ich  ab? Das ist die innere Welt, das heißt die zugrunde liegenden Felder, dass Wir jedem Menschen das beweisen, was er erwartet und sucht. Was wir lesen oder hören, können wir erst dann vollständig nachvollziehen, wenn  Erfahrungen in der Anwendung gemacht werden, und diese eintreten. Schließlich können wir ein Rezept für einen Kuchen nicht nur durch  das Kennen beurteilen, sondern erst dann, wenn wir nach diesem Rezept backen und dann den Kuchen kosten.

Wir sehen nur, was wir glauben. Die Wahrnehmung, das FÜR- WAHR­NEHMEN wird gesteuert durch eigene Erwartungen. Vorhandene Glaubenssätze stammen oft aus der augenscheinlichen, doch bisweilen fehlbaren Erfahrung. Andere Glau­benssätze stammen von Eltern, Freunden, Ehepartnern usw. Diese „Wahrheiten“ werden in der Regel ungeprüft übernommen. Oft sind folgende Glaubenssätze eher negativ und beschränkend. Diese Position wirst du nie erreichen, weil du nicht das nötige Talent hast, weil du nicht das richtige Aussehen hast, weil du nicht aus einer angesehenen Familie stammst usw...

Beschränkende Glaubenssätze gibt es selbst in der Tierwelt. In einem Zoo hatte ein Löwe ein Freigehege, das durch eine Glaswand abgetrennt war. Der Löwe hatte die Angewohnheit entwickelt, immer bis zu dieser Glaswand zu gehen, sich umzudrehen und zurückzugehen. Nach Jahren vergrößerte man das Freigehege, indem man die Glaswand um XX m versetzte. Was tat der Löwe bei den nächsten Freigängen? Er ging in das Freigehege, sah sich um, lief genau bis zu der Stelle, an der früher die Glaswand gestanden hatte, drehte sich um und ging zurück! Die Folge eines beschränkenden Glaubenssatzes.

Viele Beschränkungen bestehen nur in der Vorstellung. Wir beschränken uns letztlich selbst. Wir machen dann tatsächlich diese äußeren Umstände für unser Schicksal verantwortlich. Weil ich nicht aus einer wohlhabenden Familie stamme, kann ich auch nicht wohlhabend werden. Für dieses Ergebnis sehen dann nicht wir uns als verantwortlich an, sondern z.B. die Umstände unserer Geburt. Wir messen diesen oft eine so dominierende Bedeutung bei, dass wir uns als Spielball dieser Umstände fühlen, ihnen schutzlos ausgeliefert und äußerlich und damit ohne eine Möglichkeit der Einwirkung auf wir und unser Schicksal. Wir sehen uns als getrennt von den Umständen, getrennt von den anderen Menschen, getrennt von der umgebenden Welt und damit ohne Möglichkeit der Einflussnahme. Wir verhalten uns passiv und erwarten unser Schicksal. In unzähligen Werken werden die Biografien sehr erfolgreicher Menschen verglichen und analywirrt. Dabei stellen die Autoren fest, dass nicht die Eltern, Familie, der Reichtum, die Begabung, die Umstände oder die Zufälle des Lebens die entscheidenden Erfolgsfaktoren dieser Menschen sind. Erfolg ist die Summe erfolgsorientiertes Denkens, Glaubens, der Hoffnung auf  Erfolg und die geduldige Ausdauer gemeinsam.

Häufig wundern wir uns, warum ein Mensch in unserer Nähe von Erfolg zu Erfolg eilt, das Glück anscheinend gepachtet hat und einen ein­träglichen Beruf, eine glückliche Familie und Gesundheit hat. Dagegen ein anderer Mensch in unserer Umgebung das genaue Gegenteil, das heißt Misserfolg auf Miss­erfolg, Pech auf der ganzen Linie, Kündigung, Scheidung und Krankheit? Wenn diese Unterschiede auch oft nicht derart extrem ausfallen, warum gibt es sie? Warum sind auch augenscheinlich wenig begabte oder talentierte Menschen  so erfolgreich? Die Ursachen liegen in der Geisteshaltung, im positiven Denken, in der positiven Erwartung und in der Gewissheit des Erfolgs.

Wenn wir äußere Umstände für unser Wohlergehen, für unseren Glauben und der eigenen Hoffnung verantwortlich machen, suchen wir die Lösung für unsere Probleme  in der Außenwelt. Wir definieren uns über Äußerlichkeiten, über Haus, Auto, und erwarten, dass wir nach dem Kauf des neuen Autos endlich am Ziel unserer Wünsche sind. Stattdessen stellen wir fest, dass sich eigentlich nichts geändert hat und die Unzufriedenheit eher größer geworden ist. Dafür stürzen wir uns in die Freizeit, suchen Ablenkung, Zerstreuung, Glück, Er­folg, Ansehen usw. in diesen Freizeitaktivitäten, um auch hier festzustellen, dass die Gefühle von Unzufriedenheit, und die Angst vor der Dominanz der äußeren Umstände nur noch größer werden. Wir können sehr wahrscheinlich davon ausgehen, dass das Burnout- Syndrom bereits auf uns wartet, was eine heute modische Umschreibung „innerer Leere“ ist. Sind wir tatsächlich, wirklich leer?

Jeder von uns hat die Fähigkeiten, Möglichkeiten, die Welt in sich zu sehen und zu leben? Die neuen Erkenntnisse verschiedener Wissensdisziplinen, allen voran Physik, Psychologie, Biologie und Philosophie, zeigen diese Lösungswege auf. Es liegt nahe zu denken, ich bin doch ein moderner, informierter Mensch, und mein Weltbild entspricht mehr oder weniger den Erkenntnissen der gängigen Wissenschaften. Vermutlich weit gefehlt. Soweit wir überhaupt über die neueren Erkenntnisse verfügen, bedeutet dies nicht, dass wir unser Weltbild ent­sprechend verändernd formen. Wir nehmen bestenfalls, mit neuer Erkenntnis die Welt anders wahr.

Wir selbst geben den Dingen eine Farbe, eine Deutung „schönes grün“, dieses Blatt. Tatsäch­lich hat das Blatt keine Farbe. Konkret, das enthaltene Chlo­rophyll reflektiert lediglich den Grünanteil des weißen Lichtes als einen bestimmten Ausschnitt der elektromagnetischen Strahlung. Ohne Licht daher keine Farbe. Oder, wir betrachten vom Balkon aus den Himmel. Sehen wunderschön glitzernde Sterne. Wie weit man heute Nacht zu den Sternen schauen kann. Tatsächlich sehen wir nicht weit in den Weltraum, vielmehr gelangt das Licht von den Sternen auf unsere Netzhaut und reizt den Sehnerv. Obwohl das Licht mit Lichtgeschwindigkeit ca. 300 000 km/Sek. zu uns kommt, ist es von manchen Sternen seit Jahrhunderten oder gar seit Jahrtausenden unterwegs. Das Licht des Orionnebels benötigt 1800 Lichtjahre um zu uns zu gelangen. Genau genommen sehen wir also keinen Stern im aktuellen Zustand. Viel­mehr blicken wir in die Vergangenheit und sehen Etwas, was vor ca. 1800 Jahren so aussah. Möglicherweise existiert es zurzeit bereits gar nicht mehr. Unser Sonnensystem, das heißt unsere Sonne mit den umkreisenden Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto ist vom Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße 27000 Lichtjahre entfernt, und liegt auf einem Spiralarm, dem so genannten Ori­onarm. Unsere Galaxis ist ein Sternenhaufen mit einem Durchmesser von ca. 100 000 Lichtjahren und enthält einige hundert Milliarden Sterne. Unser Sonnensystem bewegt sich in dieser Galaxis mit einer relativen Geschwin­digkeit von ca. 220 Kilometern pro Sekunde durch den Weltraum. Wir leben auf einem rasant schnellen Raumschiff. Nehmen wir es wahr? Nach der Urknalltheorie ist unser Universum vor etwa 15,20 Milliarden Jahren aus einem dimensionslosen Punkt unvorstellbar gro­ßer Energiedichte entstanden, und mit diesem Urknall auch Materie, Raum und Zeit. Unser Sonnensystem ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt. Allerdings gerät diese Urknalltheorie ins Wanken. Die Chancen, dass ein Universum, wie unseres aus so etwas wie dem Urknall hervorging, sind extrem gering. Stephen Hawking sagte, je mehr ich mich mit dem Universum und den Einzelheiten seines Baus beschäftige, umso mehr Indizien finde ich dafür, dass das Universum von unserem Kommen irgendwie gewusst haben muss. Zitate nach Grof, Kosmos, S. 318. Das, was wir sehen, wahrnehmen und wissen, ist ein geringer Teil dessen, was gesehen, wahrgenommen und gewusst wurde. Seit etwa 200 Jahren konnte eindeutig geklärt werden, dass das sichtbare All, alles was sich mittels des gesamten elektromagnetischen Spektrums von Radiowellenlängen bis zu Gammastrahlen entdecken lässt, nur weniger als 1/10 der Gesamtmasse des Universums ausmacht. Das sichtbare Universum ... ist also in Wirklichkeit nur die Spitze des Eisbergs. Mansfield, Zufall, S. 22  Was wissen wir? Was nehmen wir wahr? Was wollen wir sehen? Diese Überlegungen belegen, dass unsere Wahrnehmung nicht oder nur in gerin­gem Maße durch Fakten bestimmt wird, auch dann noch nicht, wenn diese Fakten bereits längere Zeit bekannt sind. Vielmehr werden Fakten gerade dann ignoriert, wenn diese der gewohnten täglich zu überdenkenden  Wahrnehmung widersprechen.

Daher ist es auch nicht überraschend, dass die neueren Erkenntnisse der Quanten­physik, Biologie, Biophysik und Psychologie unser Weltbild und unsere Wahrneh­mung und damit unser Denken und unser Bewusstsein kaum verändert haben. Diese neuen Erkenntnisse zeichnen ein Bild der Welt, wie es zu Beginn dieser Einführung skizziert wurde. Neu ist hier durchaus relativ, da die Quantenphysik in ihren Wurzeln z. B. schon älter als 50 Jahre sind und manche der neuen Erkenntnisse alten Kulturen und deren Philosophien bereits bekannt waren. Das neue Weltbild ermöglicht es, alte, wenig hilfreiche beschränkende Glaubenssätze zu verwerfen und neue hilfreiche und aufbauende Annahmen zu entwickeln und ein neues Bewusstsein zu schaffen. Überzeugung durch wirksames Denken führt zur Erkenntnis, dass unser Denken auf Materie und Prozesse wirkt. Der Zusammenhang zwischen Denken, Bewusstsein und Materie ist systematisch von den Forschern Bodo Wenzlaff, W.G. Walkhoefer, und den Wissenschaftlern Brenda J. Dünne und Robert G. Jahn an der angesehenen Princeton University untersucht worden. Die Untersuchungen erfolgten im Rahmen des so genannten PEAR, Programms,  PEAR = Princeton Engineering Anomalie Research.

Die Kernfrage, welchen Einfluss das Bewusstsein bzw. Gedan­ken auf physikalische Zufallsprozesse ausüben. Dahinter steckt die umfassendere Frage, welche Rolle das Bewusstsein bei der Gestaltung der physikalischen Realität hat. Bei dieser Frage denke ich sofort an Erlebnisse, bei denen der Computer genau dann versagte, wenn ich´s  befürchtete, und er wie von Geisterhand wieder funktionierte, wenn Freunde kamen, um zu helfen. Bei militärischen Operationen ist der Gremlin, oder auch Kobold- Effekt längst Le­gende. Manche Testpiloten und Astronauten räumen ein, dass bei den genauestens kalibrierten (geeichten) Leit, Kontroll, und Kommunikationssysteme bisweilen unerklärliche Abweichungen auftreten. Jahn/Dünne, An den Rändern, S. 70,  Demnach hat das Denken einen Einfluss.

Es könnte demnach möglich sein, dass das Denken einen subtilen Einfluss auf Geräte oder Instrumente ausübt. Bei aller notwendigen Skepsis verdient diese Frage eine nähere Untersuchung.

Die von Jahn und Dünne dazu angestellten Untersuchungen und Experimente genü­gen in Aufbau und Durchführung dem Standard der Wissenschaften. Die Details der Forschungen sind dokumentiert und publiziert und vielfach geprüft und bestätigt. Die Untersuchungen wurden mit völlig »normalen«, durchschnittlich begabten Per­sonen durchgeführt, die alle ohne besondere aussergewöhn1iche Fähigkeiten waren. Bei den Experimenten wurde untersucht, inwieweit eine Versuchsperson in der Lage ist, die Ergebnisse eines Zufallszahlengenerators nur durch mentale Aktivitäten zu beeinflussen.

Ein solcher Zufalls-zahlengenerator produziert je Durchgang Ereignisse (Zahlen) in zufälliger Reihenfolge. Daraus ergibt sich bei einer genügend hohen Anzahl von Durchgängen eine mathematisch, statistisch prüfbare und vorhersagbare Normal­verteilung der Ereignisse. Diese repräsentiert die einzelnen Wahrscheinlichkeiten für die Zufalls-ergebnisse bei einer Vielzahl von Durchgängen. Aufgabe der Probanden ist es, die Ergebnisse dieser Zufallsprozesse mental zu beeinflussen. Dazu sitzt der Proband etwa zwei Meter von der Maschine entfernt in angenehmer Umgebung und entspannter Atmosphäre. Die Teilnehmer werden ermutigt, die Versuche spie­lerisch anzugehen und nicht mit Gewalt bestimmte Ergebnisse zu produzieren.

 Nach einer Vielzahl von Versuchsreihen konnte zweifelsfrei ermittelt werden, dass durch die Intention der Probanden, natürlich ist diese Intention jeweils vorher fest­zulegen und zu dokumentieren, die gemessenen gegenüber den zu erwartenden Ergebnissen merklich verändert waren. Vgl. die Ergebnisse bei Jahn/Dünne, An den Rändern, S. 104 ff. Dass diese Abweichung rein zufällig erzielt wurde, bewegt sich in der Wahrscheinlichkeit von weniger als 1: 1 000 000. Jahn/Dünne, An den Rändern, S. 107 Dabei zeigten die Teilnehmer jeweils spezifische Muster der Ver­schiebungen der Ergebnisse, das heißt jeder Teilnehmer hat eine spezifische und individuelle Signatur. Vgl. Jahn/Dünne, An den Rändern, S. 111  [Recherche]

Untersuchungen von Jahn/Dünne im Rahmen des PEAR- Projektes sind für die erzielten Ergebnisse nicht nur die bewussten Intentionen, sondern ebenso unbewusste Einstellungen, Erwartungen, Aversionen etc. von Relevanz. Die dargestellten und prüfbaren Ergebnisse des PEAR- Projektes sind von erheblicher Bedeutung. Wir sind zu auffällig, um darüber hinwegzusehen und wir als zufällige Phänomene abzutun. Es muss daher die Frage gestellt werden, wie dieser Effekt erklärt werden kann, und welche Bedeutung es für die Sicht der Welt haben muss, wenn man diese Effekte und deren Erklärungen im täglichen Leben berücksichtigt. Wer die Wirkung des Denkens auf die Außenwelt, d. h. die realen Objekte, untersu­chen will, muss sich zunächst mit der Frage befassen, worin die Natur dieser realen Dinge eigentlich besteht. Dies ist eine Frage, mit der sich Menschen seit tausenden Jahren beschäftigen. Sokrates und insbesondere sein Schüler Platon befassten sich ausgiebig damit. Nach Platon sind alle wahrgenommenen Objekte lediglich Schattenbilder ewiger und un­wandelbarer Formen und Ideen. Aristoteles wiederum spricht von einer großen Kette des Seins, nach der eine fort­schreitende Entwicklung der Natur in dieser Seinskette, von unbelebten Objekten über Pflanzen bis hin zum Menschen, vom Reifen der Seele begleitet wird. Die Natur wandelt sich danach stetig vom Unvollkommenen zum Vollkommenen mit stetig zunehmender Komplexität. Mit Demokrit begann dann die Zeit der Annahme, dass die Natur aus unteilbaren griechisch: a-tomos und unzerstörbaren kleinsten Bausteinen aufgebaut ist. Sicher antworten wir, Materie besteht aus Atomen, diese wiederum aus Atomkern und den diesen umkreisenden Elektronen; der Atomkern besteht aus Neutronen und Protonen. Mittlerweile wird angenommen, dass diese Protonen und Neutronen aus noch viel kleineren Teilchen, den Quarks, bestehen, diese ihrerseits aus so genannten Pre, Quarks. Vermutlich können auch diese Pre, Quarks in noch kleinere Bestandteile zerlegt werden. Auch durch diese Forschungsergebnisse fühlt man sich in der Annahme bestätigt, dass Materie etwas Festes ist und letztlich aus Materieklumpen besteht. HALT- schauen wir uns die Dinge doch genauer an!

Der Durchmesser eines Atoms beträgt etwa ein 100 Millionstel Zentimeter. Der Durchmesser des Atomkerns beträgt ungefähr den zehntausendsten Teil des Gesamt­durchmessers des Atoms. Wenn Wir zum Vergleich das ganze Atom auf die Größe des Petersdoms in Rom vergrößern, so nimmt der Atomkern die Größe eines Salzkorns an. »Ein Salzkörnchen in der Mitte des Petersdoms und Staubteilchen, die durch den weiten Raum des Doms wirbeln, so können wir Kern und Elektronen eines Atoms darstellen. Capra, Physik, S. 65

Auch der materiefreie Raum enthält daher Energie, nach neueren Schätzungen so viel, dass ein »Fingerhut von Raum genügend Nullpunkt, Energie enthält, um alle Weltmeere verdampfen zu lassen. Hayward, Briefe, S. 174 Hai Puthoff /  Die geschilderten Sachverhalte sind allerdings nicht nur für die Vorgänge auf atoma­rer bzw. subatomarer Ebene von Bedeutung. Der Physiker Hai Puthoff konnte nachweisen, dass jede Materie ständig mit der Va­kuumenergie interagiert und diese Energie für die Aufrechterhaltung des Materie­aufbaus notwendig ist. Nach Puthoff würden alle atomaren Strukturen ohne diese Energie in sich zusammenfallen. Indiz für die ständige Interaktion der Materie mit der Nullpunkt- Energie ist nach Puthoff die Trägheit von Körpern als der Widerstand, den die Nullpunktenergie der Bewegung entgegensetzt. Vgl. dazu auch Laszlo, Feld, S. 231 f. mit weiteren Nachweisen. Diese Nullpunkt- Energie ist offensichtlich das Medium, das letztlich alles mit allem verbindet, da im Ursprung alles aus der Vakuum­energie heraus erzeugt wird. Das heißt, über die Vakuumenergie ist auch der einzelne Mensch mit anderen Menschen und dem ihn umgebenden Kosmos verbunden. Put­hoff beschreibt die Vakuum- Energie als physikalischen Ausdruck des allgegenwär­tigen, alles durchdringenden Energieozeans, der alle Phänomene zusammenhält und trägt und in ihnen manifestiert wird. Hayward, Briefe, S. 175

Auch neuere Forschungsergebnisse belegen, dass Trägheit, Masse und auch Schwer­kraft Produkte der Interaktionen mit dem Vakuum sind. Das Vakuum ist danach nicht eine wissenschaftliche Fiktion, sondern eine reale physikalische Substanz, die das gesamte Universum einschließlich der vorhandenen Objekte durchdringt und für das Verständnis der Natur und Makromechanismen fundamental ist. Vgl. Laszlo, Feld, S. 234 f. Auch diese Ausführungen bestätigen die bereits dargestellte Auffassung, dass alles mit allem verbunden ist. Alle Materie besteht nach diesen Erkenntnissen letztlich aus Energie, aus dem Tanz der Elektron-  Positron Teilchen aus der Vakuumenergie. Jede Vakuumenergie ist in ihrem eigentlichen Zustand, das heißt in ihrem Ruhezustand als potenzielle Energie nicht messbar. Messbar sind nur die Veränderungen dieses Zustands, die als subatomare Teilchen, elektromagnetische Strahlung und Kräfte auftreten, quasi als Wellen und Blasen auf der Oberfläche des Ozeans virtueller Energie. Diese subatomaren Teilchen sind nicht kleine, unteilbare und feste Materieklumpen, sondern eher vibrierende, wirbelnde Energiestrudel. Ihre Bewegung in den subatomaren Teilchen ist für ihre Existenz grundlegend. Ein ruhendes Teilchen gibt es nicht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine neue Sichtweisen der Welt, die Quantenphysik. Wir waren zu dieser Zeit, und sind es immer noch, radikaler und um­wälzender als alles Vorherige. Die Implikationen der in den 20er,Jahren von Einstein entwickelten Relativitäts­theorie waren gerade erst verdaut, als eine Gruppe von Wissenschaftlern (u. a. Niels Bohr/Däne, Louis de Broglie/Franzose, Erwin Schrödinger und Wolfgang Pauli / Österreicher, Werner Heisenberg/ Deutscher und Paul Dirac/ Engländer) ihre Erklärungen der Materie und der subatomaren Welt lieferten. Ausgangspunkt war Max Planck, der entdeckte, dass Wärmeenergie nicht kontinuierlich abgestrahlt wird, sondern in Form von Energiepäckchen, so genannten Quanten, abgegeben wird. Im Falle von Licht werden diese Lichtquanten als Photonen bezeichnet, masselose Teilchen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Diese Teilchen haben in physi­kalischen Versuchen höchst merkwürdige Eigenschaften gezeigt. In dem berühmten Doppelspalt- Experiment sendet eine Lichtquelle einzelne Photonen durch einen sehr schmalen Schlitz in einem Schirm auf eine zweite, dahinter stehende Platte. Auf dieser Platte entsteht dann ein Beugungsmuster, entsprechend der Wellennatur des Lichts.

Offensichtlich können Elementarteilchen sowohl als Teilchen als auch als Welle in Erscheinung treten. Dies ist allerdings höchst seltsam! Denn während ein Teilchen Energie und Masse auf einen bestimmten Punkt im Raum konzentriert, ist die Ener­gie einer Welle über den Raum verteilt. Ein Teilchen hat einen Ort, ist also lokalisiert, eine Welle dagegen nicht. Danach schließen sich aber augenscheinlich Welle und Teil­chen als Art der Verteilung von Energie in Raum und Zeit gegenseitig aus. Wenn aber ein Experiment ein davon abweichendes widersprüchliches Ergebnis erbringt. Wie ist dies zu erklären?

Der Lösungsansatz liegt im Verständnis von Materie. Auf der subatomaren Ebene ist ein Teilchen, niemals ein an einem bestimmten Ort fixiertes festes Klümpchen. Ebenso laufen die Vorgänge auf subatomarer Ebene nicht mit Sicherheit zu definierten Zeiten ab. Auf dieser Ebene haben die Teilchen eher »Tendenzen« zu erscheinen. (vgl. Capra, Physik, S. 67)

Dieser Aspekt wird als das Heisenberg' sehe Unbestimmtheitsprinzip bezeichnet, wonach man nie gleichzeitig die Geschwindigkeit und den Ort eines subatomaren Teilchens kennen kann. Man kann lediglich bestimmen, mit welcher Wahrschein­lichkeit ein Teilchen mit einer bestimmten Geschwindigkeit an einem bestimmten Ort erscheinen wird. Diese Tendenzen werden mathematisch als Wahrscheinlich­keitswellen ausgedrückt. Vereinfacht ausgedrückt: Je größer die Welle, desto größer die Wahrscheinlichkeit, an diesem Punkt auf ein Photon zu treffen. Die Wahrscheinlichkeit wird für einen bestimmten Positionswert am höchsten sein. Das ist dann der Ort, wo wir das Elektron mit größter Wahrscheinlichkeit antreffen können. Aber es wird einen ganzen Bereich von Orten geben, wo die Chance, das Elektron zu lokalisieren, beträchtlich groß ist. [Goswami, Universum, S. 60]

Wahrscheinlichkeitswellen sind keine dreidimensionalen Wellen wie z. B. Wasser ­oder Schallwellen. Es sind vielmehr mathematische Funktionen mit den Eigen­schaften von Wellen, »die über die Wahrscheinlichkeit Auskunft geben, mit welcher die Teilchen an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten anzutreffen sind«. Capra, Physik, S. 67 /  Ein subatomarer Vorgang ist daher nicht sicher zu prognostizieren. Man kann nur angeben, wie wahrscheinlich sein Auftreten ist.

Diese Wellen breiten sich über den Raum aus. Dies ist Ursache dafür, dass einzelne Teilchen mit dieser bestimmten Wahrscheinlichkeit eigentlich unüberwindbare Ereignisse durch Tunnel oder mittels Quantensprung überwinden.  Kaku, Hyperraum, S. 146) Das Teilchen ist mit einer bestimmten Wahrschein­lichkeit vor dem Hindernis und mit einer bestimmten anderen Wahrscheinlichkeit hinter diesem Hindernis. Dieser Effekt ist zwar äußerst verblüffend, aber vielfach bestätigt. Und für alle Skeptiker: Ohne diesen Quanten-Tunnel-Effekt wäre die so genannte Tunneldiode nicht denkbar, und ohne diese müssten Wir auf Fernsehgeräte, Computer, Radio usw. verzichten.  [Kaku, Hyperraum, S. 147]

Danach ist die Quantentheorie offensichtlich funktionstüchtig, und man sollte ihren Implikationen besser Beachtung schenken! Die Wellen beschreiben nicht nur das Verhalten einzelner sub­atomarer Teilchen, »sondern werden als Aspekte eines Materiefeldes aufgefasst, in den die Teilchen als so genannte Erregungsquanten rücken. Demnach ist ein Elektron ein Teilchen in einem Materiefeld, so wie ein Photon ein Teilchen in einem elektro­magnetischen Feld  ist. [Sheldrake, Gedächtnis, S. 155]

Es gibt so viele Arten von Materiefeldern, wie es Teilchenarten gibt. Die Felder geben die Wahrscheinlichkeit an, mit der an bestimmten Raumpunkten Quanten angetroffen werden. Diese Felder sind Zustände des Raumes, und dieser Raum ist nicht leer, sondern voller Energie und erfährt Quantenfluktuationen, bei denen neue Quanten aus dem Nichts erschaffen, und dann wieder vernichtet werden.

Damit erhalten wir allerdings ein erstaunliches Ergebnis: Die Materie und offenbar damit die uns umgebende Welt sind nicht aus kleinsten festen Körpern aufgebaut. Die Dinge sind vielmehr aus wellenartigen Wahrscheinlichkeiten aufgebaut, die letztlich nicht die Wahrscheinlichkeit von einzelnen Objekten, sondern die Wahrscheinlich­keit von Zuständen ausdrücken.

Ein ganz erstaunlicher Effekt dieser Wahrscheinlichkeitswellen ist die Eigenschaft der Nichtlokalität der Teilchen. Die Quantenphysik stellt fest, dass diese Wellen sich über die normalen Grenzen von Raum und Zeit hinwegsetzen. Ein Teilchen ist  genau an keinem Ort lokalisierbar, sondern es befindet sich an mehreren Orten gleichzeitig, es ist nicht lokal.  [Laszlo, Feld, S. 99]      

Nach neuen Erkenntnissen der Dekohärenz [nicht zusammenhängende Fakten] braucht es zur Beschreibung der Wirklichkeit unbedingt drei Grö­ßen:

Objekt,

Umgebung,

Bewusstsein.

Jede Wahrnehmung bestimmt und fixiert einen Zustand. Wenn wir etwas wahrnehmen, sind dies keine objek­tiven Tatsachen. Durch die individuelle Einstellung zu einer Sache, wird unser Denkvermögen bestimmt, welches von mehreren Zustandsmöglichkeiten Wirklichkeit werden soll. Darin eingeschlossen ist die anerkannte Tatsache, dass unsere mentale Aktivität immer mit den physi­kalischen Prozessen unserer lokalen oder nichtlokalen Umwelt interagiert ist.Wissenschaftler scheuen sich nicht mehr, offen zu sagen, dass Bewusstsein oder Gewahrsein neben

Raum,

Zeit,

Materie,

Ener­gie

Es ist ein Fehler, den Geist aus der Natur zu verbannen. Lange Zeit wurden die Erkenntnisse der Quantenphysik in den übrigen Wissenschaften und in weiten Gebieten der Physik selbst ignoriert, weil an eine grundsätzliche Verschiedenheit zwischen der quantenphysikalischen Mikroweit und der anscheinend mechanistisch funktionierenden Makroweit geglaubt wurde. Immer mehr Überzeugungen gehen davon aus, dass die Erkenntnisse aus der Quantenphysik auch für unsere Makrowelt, insbe­sondere für den Menschen gelten. Zahlreiche wissenschaftliche Phänomene sind anerkannt, welche aus herkömmlicher Perspektive die „verrückte“ Quantenwelt unleugbar machen. So, das einfache Doppelspalt-Experiment, bei dem Photonen oder Elektronen nach Passieren zweier Spalten ein Interferenzmuster erzeugen. Dies ist der typische Quanteneffekt überhaupt. Diese Beweise wurden im Laufe der Zeit mit immer größeren Objekten wiederholt. Mit Atomen, kleinen Molekülen und unlängst mit Kügelchen aus 60 Kohlestoffatomen. Der international renommierte öster­reichische Physiker Anton Zeilinger hält es für möglich, das Doppelspalt-Experiment auch mit Viren durchzuführen.

Nicht nur, dass ein Photon an zwei Orten zugleich sein kann, nein- Forscher können sogar im Nachhinein auswählen, ob das Photon sich an beiden Orten aufgehalten hat oder nur an einem der beiden. Dieses neue Bewusstsein unseres Geistes, unterscheidet sich grundlegend, von den ehemals als objektiv definierten Naturwissenschaften, durch persönliche Erkenntnis heutiger Zeit. So gelingt es uns, in das Innere der Natur bzw. des Atoms zu treffen, schlussfolgernd auf uns selbst. Darum ist es auch notwendig, die sinnliche Erkenntnis, das Verstehen mit dem Herzen wieder zu integrieren. [Emotionale Intelligenz]  Wir dürfen verstehen, dass die Welt mit jeder Messung verändert beziehungsweise geschaffen wird, oder nach einer anderen bestimmten Welt, aus verschiedenen möglichen Parallelwelten ausgewählt wird. Die Existenz einer vermeint­lich menschlich objektiven Welt gibt es nicht mehr. Der Mensch geht nicht zu­rück, sondern vorwärts, erkennt seinen Glauben über die existierende und der zukünftigen Welt, zum Guten oder Schlech­ten. Wir dürfen erkennen, wie das kausal determinierte und linear ablaufende Weltverhältnis und Verständnis seit Beginn des 1. Weltkrieges Schritt für Schritt erfolgte. Eine Zeitperiode, die nachweislich bereits vor tausenden von Jahren durch den Propheten Daniel mit absoluter Weisheit aufgeschrieben wurde.   

pd dr.walkhoefer

U N S E R E  T R Ä U M E  

I. Teil

        Wenn Menschen schlafen, dann träumen sie ALLE  und IMMER. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass sich 80 Prozent aller Menschen an ihre Träume erinnern. Selbst wer sich nicht erinnert, träumt jede Nacht. Träumen ist ein ganz spezielles  Merkmal menschlicher Existenz. Es ist lebenswichtig wie die Atmung, sowohl für den Körper, als auch für das psychische Gleichgewicht. Was passiert eigentlich im Körper, während wir träumen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Neurobiologen erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie entdecken, dass der nächtliche Traum einer gewissen zeitlichen Struktur folgt. 1880 erkennt der ehemalige Marinearzt Jean Gélineau die vollständige Abwesenheit jeglicher Muskelspannung. Um 1900 revolutioniert der Psychoanalytiker Siegmund Freud die psychologische Traumforschung. Für Freud war der Traum, Hüter des Schlafes. Immer Ausdruck eines unterbewussten Wunsches. Freud konstruiert ohne Bezug zur Anatomie des Gehirns, einen vollständigen psychischen Apparat. Er glaubt, Traumsymbole ohne Rücksicht auf die individuellen Erfahrungen eines Menschen eindeutig zuordnen und katalogisieren zu können. Anfang des 20. Jahrhunderts reißt Alfred Maury, Professor am Collège de France, seine Versuchspersonen regelmäßig aus dem Schlaf. Zu seiner Überraschung stellt er fest, dass sich die befragten Menschen nur selten an ihre Träume erinnern. 1944 stellen Neurologen bei schlafenden Männern periodisch wiederkehrend drei bis vier Erektionen pro Nacht fest, ohne sie jedoch in Verbindung mit dem Träumen zu bringen. Später erst erkennt man, dass die jeweils gut 25 Minuten dauernden Erektionsphasen exakt dem Zyklus der Traumstadien entsprechen. 1953 beobachtet Eugen Aserinsky schnelle Augenbewegungen – "Rapid Eye Movements" (REM) – bei einem schlafenden Kind. Er stellt fest, dass die REM- Phasen die Traumstadien des Menschen sind. 1959 wird das Puzzle aus all diesen Erkenntnissen zusammengesetzt: Der Neurologe Michel Jouvet lässt die Erkenntnisse seiner Kollegen aus den letzten Jahrzehnten Revue passieren und ergänzt diese mit seinen eigenen Forschungen. Demnach gibt es zwei Schlafzustände: Während der Slow- Wave- Phase, der Tiefschlaf-Phase, wird an der Hirnrinde eine immer langsamer werdende elektrische Aktivität gemessen, der Schläfer bewegt nicht die Augen und eine gewisse Muskelspannung ist messbar. Weckt man einen Menschen aus der Slow-Wave-Phase auf, hat er keine Traumerinnerung. Die REM-Phase oder Phase der Augenbewegungen wiederholt sich circa drei- bis viermal in jeder Nacht. Sie zeichnet sich durch ein neuroelektrisch ebenso aktives Gehirn wie im Wachzustand aus, doch die Muskelspannung fehlt völlig. Michel Jouvet nennt die REM-Phase wegen des scheinbaren Widerspruchs von wachem Hirn und schlaffem Körper auch die Phase des paradoxen Schlafes. Versuchspersonen, die in dieser Phase geweckt werden, können sich an ihre Träume erinnern. Jouvet schließt aus den Schilderungen seiner Testschläfer, dass die Augenbewegungen der Betrachtung von Traumszenen entsprechen. Dieser Traumblick stützt Eugen Aserinsky`s Schlussfolgerung, dass die Traumphase mit der REM- Phase gleichzusetzen ist. Das sinnlich Erfahrbare, in der natürlichen Welt Liegende, und die Zusammenhänge des eigenen Seins zu erforschen, liegt dem Traum zugrunde. 

         Aus neurophysiologischer Sicht ist der Traum ein für den Körper überaus wichtiger Mechanismus. Der Neurologe Michel Jouvet vertritt die These, dass die Bilder und Szenen des Traums zur ständigen Programmierung unserer Gehirnzellen gehören. Dass wir unlogische Ereignisse im Traum nicht als Widersprüche wahrnehmen, liegt laut Jouvet daran, dass bestimmte Neuronen im Gehirn, im Gegensatz zu anderen Nervenzellen, zeitweilig Ruhe brauchen. Im Traum sind sie ausgeschaltet und verhindern das kritische Bewusstsein. Für die Traumpsychologie oder –phänomenologie ist die rein auf die körperlichen Vorgänge bezogene Erklärung für den Traum bestenfalls eine Ausgangsbasis. Denn Neurophysiologen messen der Bedeutung von Träumen für die Psyche keinerlei weitere Bedeutung zu. Bei tiefenpsychologischer Prüfung jedoch ergeben zunächst unverständliche Traumbilder, paradoxe Ereignisse, Widersprüche oder Verschiebungen ihren Sinn. Zwar ist der Traum ein bis heute nicht eindeutig erklärbares Phänomen; es gilt aber als erwiesen, dass bei Menschen, die regelmäßig am Schlafen und somit am Träumen gehindert werden, ernsthafte seelische und körperliche Störungen entstehen.

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Die 7 hat für uns Menschen eine besondere Energiequelle. Denn es sind nicht die Dinge in der Welt, oder aus ihr, die wir als Infos über die7bekommen, welche unser Denken beeinflussen, sondern wie jeder für sich über diese Informationen DENKT. Gedanken sind psychologisch betrachtet im Kontext dafür allein entscheidend, was wir GLAUBEN.

DENKEN – FÜHLEN – HANDELN

 

Ohne Einspruch, Wahrheit oder Realität ergibt sich immer aus der Sichtweise des Betrachters, was ein Mensch DENKT ist der Schlüssel von Offenbarungen. Nach Walkhoefer ist dieser Prozess tiefenpsychologisch richtig. Auch weil der Verstand, die Vernunft beschränkt ist. Bedeutet, sein Bewusstsein, sein Bezug zu sich selbst wird im Verlauf des Lebens brüchig - durch eigene Oberflächlichkeit. Wenn die natürliche Neugier verlustig geht, befindet sich der Mensch auf dem Weg des geringsten Widerstandes. Alle Kenntnis, egal aus welchen Quellen braucht eine eigene analytische Vertrautheit. Diese braucht jeder in Gemeinschaft mit Gottvertrauen. Erst diese Selbstprüfung führt zu einem zufriedenen, dauerhaften Wohlbefinden, einer inneren Harmonie von Körper und Geist. Diese steht ein Leben lang, im sozialen Kontext zum Wohle ALLER – ALLEM.

WAS EIN MENSCH GLAUBT – DAS MACHT ER SICH ERLEBBAR

ZU HANDELN - WIE MAN WILL, SELBST BEHANDELT ZU WERDEN -

IST DAS GEBOT

 

Dieser Kontext ist keine Kleingeisterei, denn dieses Gebot der absoluten Weisheit auszuleben, lässt keinen Raum für Verschweigen oder Vernebelungen. Wichtig ist zu wissen, welchen Stellenwert der Einspruch "ABER" in der Kommunikation hat. Von Herzen wünscht sich der Mensch eine erfolgreiche SUCHE, ohne ABERGLAUBE als SUCHENDER mit Unterscheidungsvermögen. Das führt im Alltag zu ständig neuen Herausforderungen, zu Irrungen. Diese sind zu korrigieren von einem Jeden.

 

Symbolik der 7

Die Sieben ist die Addition von drei und vier, von Geist und Seele einerseits sowie Körper andererseits, also das Menschliche. der überkommenen christlichen Zahlensymbolik des Mittelalters steht die Drei für die nach dem Bild des dreifaltigen Gottes geschaffene Seele und alle geistigen Dinge. Die Vier ist die Zahl der Elemente und steht damit symbolisch für die materiellen Dinge, die nach antiker Anschauung alle aus der Kombination der vier Elemente hervorgehen. In Gebäuden wurde das Siebeneck oft bei Gräbern und Grabkapellen für die ewige Ruhe verwendet.

 

Über ihre Häufigkeit hinaus hat die Sieben eine Sonderstellung. Die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen im Märchen von Schneewittchen, die sieben Weltwunder, die sieben Tage einer Woche und die Erschaffung der Welt in sieben Tagen im Schöpfungsmythos der hebräischen Bibel sind nur relativ wenige der vielen Begriffe, in denen die Sieben genannt wird. In einer Bibliothek erscheint die Sieben deutlich häufiger in Buchtiteln als die benachbarten Zahlen 6 und 8. Das gleiche gilt in Lexika für Begriffe, die mit Zahlen beginnen.

 

Der metonische Zyklus der 7

 

Im Laufe der Zeit entwickelte man ein System, bei dem innerhalb von 19 Jahren jeweils 7mal ein Schaltmonat oder dreizehnter Monat eingeschoben wurde, wodurch ein fast genauer Ausgleich mit 19 Sonnenjahren erzielt wurde. Dieser Zyklus wurde nach dem griechischen Mathematiker Meton (5. Jahrhundert v. u. Z.) Metonischer Zyklus genannt.

 

Experimente der Verhaltensforschung zeigen die Bevorzugung der Sieben: Die häufigste Antwort auf die Frage nach der Lieblingszahl oder bei der Frage nach einer beliebigen Zahl zwischen Eins und Neun ist die Zahl Sieben. Weil die Farbe „blau“ so häufig als Lieblingsfarbe genannt wird, wird dieses Phänomen Blue-Seven-Phänomen genannt.

 

Beim Ermitteln einer ganzen Zufallszahl von zwei bis zwölf mit Hilfe zweier Spielwürfel, zum Beispiel bei manchen Brettspielen, kommt die Sieben auf lange Sicht am häufigsten vor. Sie erscheint statistisch jeweils sechs mal so häufig wie die Zwei und die Zwölf, jeweils drei mal so häufig wie die Drei und die Elf, jeweils doppelt so häufig wie die Vier und die Zehn, jeweils eineinhalb mal so häufig wie die Fünf und die Neun und jeweils 1,2 mal so häufig wie die Sechs und die Acht.

Erklärungsversuche für die Sonderstellung

 

Eine Erklärung für die Sonderstellung liefert die Tiefenpsychologie. Nach Paneth ist die Sieben, die erste Primzahl im psychologischen Sinn, die Zahl des Tabus. Sie spiele in der Bibel eine so wichtige Rolle, weil kein Volk wie das des Alten Testaments in solchem Maß durch Tabus eingeschränkt wird. Bei manchen Autoren wird jedoch davon ausgegangen, dass die Sieben nicht aus dem Volksbewusstsein ihre Besonderheit erhielt. Vielmehr wurden die astronomischen Besonderheiten und ihre Wahrnehmung durch die Babylonier weiter gepflegt. Aus den sieben sichtbaren „Wandelsternen“ entwickelte sich eine Sonderstellung, die in andere Kulturen, Völker und Religionen diffundierte.

 

Ungeklärt bleibt nach dieser Diffusionstheorie das Auftreten der Sonderstellung der Sieben in kleinen Völkerkreisen von Nord- und Mittelamerika. So lässt die Nahuatradition die sieben Stämme der Nahua in sieben Höhlen hervorgehen.

 

Ein anderer weit verbreiteter Erklärungsversuch für die Sonderstellung der Sieben in vielen Kulturen ist das Vorhandensein von den sieben Öffnungen der menschlichen Wahrnehmungsorgane im menschlichen Schädel: zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, zwei Augen und ein Mund. Die volkstümliche Auffassung der sieben Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Orientierung und Gleichgewicht) korrespondiert damit.

 

Eine weitere Erklärung könnte die Bedeutung der Sieben in der Wahrnehmung der Menschen sein und stammt aus dem Gebiet der Kognitionspsychologie und wird Millersche Zahl genannt. Schon vor über dreihundert Jahren entdeckte John Locke das so genannte „seven phenomena“, als er das Auffassungsvermögen eines Erwachsenen untersuchte. Er stellte fest, dass Testpersonen, die eine größere Anzahl von Gegenständen einen kurzen Augenblick lang sehen, bei bis zu sieben Objekten eine Trefferquote von fast hundert Prozent haben. Bei mehr als sieben Gegenständen kommt es zu einem schlagartigen Abfall der Quote. Wir sind z. B. in der Lage, nach nur einmaligem kurzen Sehen bis zu sieben Ziffern kurze Zeit später zu wiederholen, äußerst selten mehr.

 

Unter Hinzuziehung der einschlägigen Literatur wird versucht, die Entwicklung der Sonderstellung der Sieben und deren Weitergabe durch die Kulturen, Völker und Zeiten aufzuzeigen. Nicht immer ist eindeutig zu klären, was Fakten sind und wo die Autoren die Zahl Sieben mystifizieren, der „bis in allerletzte Zeit fortwirkende Magnetismus der Symbol-Sieben“ hat auch Paneth in den Bann gezogen. Er behauptet, Österreich wäre nicht in die „Rhein-Union“ aufgenommen worden, wenn nicht ein Siebenter im Bunde gefehlt hätte. Diese Mystifizierung zeigt sich daran, dass es sieben Hauptebenen der taxonomischen Klassifikation in der Biologie gibt: Reich, Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art.

 

Die Erklärung für die relative Häufigkeit der Sieben beim Werfen zweier Würfel ist die jeweilige Anzahl der Darstellungsmöglichkeiten. So kann die Sieben mit den sechs verschiedenen Kombinationen 1/6, 6/1, 2/5, 5/2, 3/4 und 4/3 dargestellt werden, während die Zwei nur mit der Kombination 1/1 und die Zwölf nur mit der Kombination 6/6 darstellbar ist. Entsprechendes gilt für die anderen Ergebnisse.

 

Das göttliche Geschehen und sein mathematischer Beweis

 

Einige Experten gehen davon aus, dass die Sonderstellung der Sieben auf die Beobachtung astronomischer Besonderheiten beruht. Sieben ist die Anzahl der schon frühzeitig mit bloßem Auge sichtbaren, scheinbar beweglichen Himmelskörper: Sonne und Mond, dazu die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn). In frühen Gesellschaften wurde das Himmelsgeschehen als göttlich verstanden, diese Wandelgestirne wurden mit den Göttern gleichgesetzt. Die Benennung der sieben Wochentage weist noch heute in vielen Sprachen darauf hin (wie zum Beispiel: Sonntag (Sonne), Montag (Mond), englisch Saturday (Saturn), französisch Lundi (Mond), Mardi (Mars), Mercredi (Merkur) oder lateinisch Dies Iovis (Tag des Jupiters)).

 

Die Babylonier sahen in diesen „Zeichen der Gesamtordnung des Kosmos“ ihre Bewegungen als „Äußerungen göttlicher Wesen“. Aus diesen sieben „Wandelsternen“ entwickelten sie die Vorstellung von sieben Himmelssphären und ordneten den sieben Planeten dann sieben Flüsse, sieben Farben, sieben Töne, sieben Metalle zu. Von Andrian wies darauf hin, dass in allen von ihm untersuchten Kulturen, Völkern und Gruppierungen immer die sieben „Planeten“ oder die sieben „Planetensphären“ als Wohnorte der Götter oder von Dämonen auftauchen.

 

Durch Nikolaus Kopernikus und den Übergang vom geozentrischen zur heliozentrischen Weltansicht wurden die Himmelsbewegungen über die sieben „Planeten“ modifiziert. Die Erde wurde ein Planet wie die anderen, der Mond wurde ihr Satellit und die Sonne das Zentrum des Systems. Es gab sechs echte Planeten, der siebente Planet Uranus wurde erst 1781 entdeckt. 1846 kam mit Neptun sogar der achte und später über 1000 Planetoiden hinzu. Allerdings gründet die Sonderstellung der „Sieben“ gerade auf dem älteren Wissen der Menschen.

 

Als eine astronomische Ursache für die Sonderstellung der Sieben werden die Mondphasen genannt. Jeder lunare Zyklus teilt sich in vier etwa siebentägige Wochen. In den orientalischen Gebieten war der Mond der höchste Gott und seine periodische Zu- und Abnahme musste „dem weit mehr als wir die Natur beobachtenden Urmenschen auffallen“.

 

Mit Zahlen wurde im Altertum nicht nur gerechnet, sie hatten eine symbolische Bedeutung. Die Verbindungen der heiligen Zahl mit Abläufen im All und auf der Welt wurde für die Alten eindeutig belegt: 1+2+3+4+5+6+7=28. Durch die Addition der ersten sieben Zahlen erhält man 28, also die Anzahl von Tagen eines Mondzyklus. Für die Menschen des Altertums war obige Addition somit sogar der „mathematische Beweis“ für die Sonderstellung und die Bedeutsamkeit der Sieben im Weltgeschehen. Die Sieben hat auch in der babylonischen Mathematik, im Sexagesimalsystem der Mesopotamier mit der Basiszahl 60 eine Sonderstellung. Die frühen Astronomen konnten das Sonnenjahr nur mit 360 statt mit 365,25 Tagen annehmen. Nicht der Sieben, sondern dem Stammbruch ein Siebentel (1/7) gilt in diesem 60er-System die besondere Aufmerksamkeit. Ein Siebentel ist der einzige Stammbruch unter denen mit einem Nenner zwischen 1 und 10, der nicht als endlicher Sexagesimalbruch darstellbar ist.

 

Die Sieben in der babylonischen Kultur

 

Die Sieben hatte nicht in jedem Fall die wichtigste und zentrale Rolle, die jeweilige Zuschreibung der Sieben als Glücks- oder Unglückszahl wechselte.

 

In allen großen Mythologien der babylonischen und folgend der griechischen und römischen Kultur findet sich die Zahl Sieben als „besondere“ Zahl. Sie hat eine besondere Stellung in ihrer Zahlensymbolik.

 

Im größten Teil von Afrika und Amerika, Australien und sogar in einigen europäischen Völkern, z. B. bei den Albanern besitzt die Sieben keine „mystische“ Rolle.

 

Ferdinand von Andrian ging daher von einer ›Diffusion‹ der mystischen Sieben von den „ältesten Cultursitzen in Mesopotamien“ durch die vielen Völkerwanderungen und Handelsbeziehungen in die verschiedenen Weltrichtungen aus, das auch orientalische, magisch-mystisches Kulturgut verbreitete. Er beschreibt, dass eine unmittelbare Übernahme der mystischen Sieben in vielen europäischen Gebieten nur sporadisch auftritt. Eine unmittelbare Übernahme von den Eraniern war praktisch mangels Zusammentreffen nicht möglich, und das Christentum zog z. B. in viele slawische Gebiete erst ein, als die Stellung der Sieben durch die Neun arg bedrängt wurde

 

Nach Joseph Paneth haben die Babylonier die Sonderstellung der Zahl Sieben im 4. Jahrtausend vor Christus von den Sumerern übernommen, die in Südmesopotamien lebten. Die Existenz von sieben bösen Dämonen, den Sabettu, die vom Gott An erschaffen wurden, der für die Sumerer die „Unendlichkeit des Himmels“ verkörperte, könnte dafür ein Hinweis sein.

 

Unter den Semiten waren nach Andrian die Babylonier die eifrigsten Verehrer der heiligen Sieben. Ihre mystische Auffassung der Sieben drang in das Volksbewusstsein der Babylonier und Assyrer. Nach Silver soll unter dem sumerischen König Lugulannemundu um 2500 vor Christus für die Göttin Nintu in Adab ein Tempel mit je sieben Portalen und Türen erbaut worden sein, zu dessen Einweihung 49 Ochsen und Schafe, also 7 mal 7, geopfert wurden. Diese Angaben stammen allerdings aus einem Buch über Glückszahlen.

 

Analog zu den sieben heiligen „Planeten“, in denen die Babylonier den Ausdruck göttlicher Äußerungen sahen, bildeten sie sieben Weltteile, sieben Flüsse, sieben Winde, sieben Metalle und sieben Farben. Weitere Beispiele für die Sieben in der babylonischen Kultur sind die sieben Himmel, die sieben kosmischen Türme mit sieben Stufen, die sieben Locken des Gilgamesch, die sieben Zweige des Lebensbaums, die sieben Hauptsterne am großen Himmelswagen, die sieben Namen des Mars, die sieben Sühneriten, die Schlange mit sieben Köpfen oder sieben Zungen, die sieben Tore der Unterwelt in der Höllenfahrt der Ištar. Außerdem steigt die babylonische Flut sieben Tage und fällt sieben Tage. 1700 v. Chr. sollen in der Zeit des Königs Hammurapi in einem babylonischen Kalender der 7., 14., 21., 28. sowie der 19 (30+19=49) eines Monats als Unglückstage angesehen worden sein, an welchen der König bestimmte Dinge zu unterlassen hatte und Opfer bringen musste. Hundert Jahre später soll unter König Sargob die fünftägige Woche durch die siebentägige ersetzt worden sein.

 

Auch bei den Persern hat die Sieben eine wichtige Rolle, sie ist die Lieblingszahl der eranischen Heldensage. Herodot beschreibt einen arabischen Eid, bei dem sieben Steine mit Blut beschmiert werden.

 

In Indien ist sie eine bevorzugte Zahl. Es werden die „sieben Kühe der höchsten Himmelsräume“ verehrt, und erst in der siebenten Generation wird eine Abänderung der Kaste nach „oben“ oder „unten“ erreicht.

 

 

Die Zahl Sieben ist die häufigste Zahl in den Buddhalegenden. Auch in China besitzt die Sieben eine Sonderrolle. In Ägypten spielt die Sieben eine geringere Rolle, aber die Hauptgötter, Ra und Osiris, sind von sieben Gottheiten umgeben.

 

Sieben gegen Theben

 

Im antiken Europa nahm die Sieben insbesondere im Apollokult eine Sonderstellung ein, die Zahl war dem Gott geweiht. Die Pythagoreer vertraten die Ansicht, die Zahlen seien mit geheimnisvollen Kräften ausgestattet, und glaubten, dass die personifizierten Zahlen das Weltgeschehen regeln. Fast göttliche Verehrung genoss die „Zehnzahl“, dennoch galt die Zahl Sieben als Zahl der Lebensrhythmen. Die Sieben bildet die Summe aus Quadrat und Dreieck. Philolaos, ein Schüler des Pythagoras, schrieb im 5. Jahrhundert vor Christus einen Hymnus auf die Zahl sieben.

 

Beispiele für die Zahl Sieben in der griechischen Mythologie sind die sieben Weltwunder, die sieben Helden von Theben (“Sieben gegen Theben“), die sieben Weltmeere, der Siebenkampf.

 

Die Einteilung des Lebens in Jahrsiebente stammt wahrscheinlich von Solon, einer der „sieben Weisen“. Diese sieben Jahre haben noch heute in der Anthroposophie Bedeutung. Ein zerbrochener Spiegel bedeutet sieben Jahre Pech, gefolgt von sieben Jahren Glück.

 

Die sieben Weltwunder wechselten in der Geschichte häufiger, ihre Anzahl blieb immer bestehen. Dies gilt ebenso für die “sieben“ Weisen.

 

In der römischen Mythologie steht die Sieben für den Gott Neptun. Das alte Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut: Palatin, Kapitol, Quirinal, Viminal, Esquilin, Caelius und Aventin. Die Republik wurde nach der Herrschaft von sieben Königen errichtet.

 

Die Sieben in den abrahamitischen Weltreligionen Menora, Bauhaus Weimar, 1922

 

Die Sieben im Judentum

 

Die Zahl sieben hat in der jüdischen Tradition eine Sonderstellung. Die Torah beginnt mit der siebentägigen Schöpfungsgeschichte und enthält sehr viele Beispiele für die besondere Verwendung der Sieben. Der Sabbat ist der siebente Tag der Woche, im siebten Jahr folgt jeweils das Schmittahjahr, den sieben fetten Jahren folgen die sieben mageren Jahren, der heilige Leuchter, die Menora, hat sieben Arme usw.

 

Die Sieben im Christentum

 

Im Christentum hat die Sieben ebenfalls ihre Bedeutung; sie wird hier als Kombination der göttlichen Trinität (Drei) mit der irdischen Vier Elemente gedeutet. Von Jesus Christus überliefern die Evangelien Sieben Letzte Worte am Kreuz und sieben „Ich- bin -Worte“. Bei der wundersamen Brotvermehrung sind es fünf Brote und zwei Fische, die 4000 Menschen sättigen. Im Matthäus-Evangelium gibt Jesus sieben Gleichnisse vom Himmelreich, im Johannes-Evangelium werden sieben Wunder Jesu beschrieben. Das Vaterunser besteht aus sieben Bitten.

 

In der Offenbarung des Johannes, einem Brief an sieben Gemeinden wird die Apokalypse vorhergesagt, im Buch mit sieben Siegeln wird die Sieben 54 mal genannt. Die „sieben Posaunen“ läuten jeweils eine weitere Endzeit- Erscheinung ein, es gibt sieben Schalen, sieben Plagen, ein siebenköpfiges Tier. Der Pilger besuchte an einem einzigen Tag alle sieben römische Pilgerkirchen für einen besonderen Sündenablass. Im frühen Christentum soll der Kirchenvater Tertullian Gott als einen siebenfältigen Geist bezeichnet haben, der als einziger in den Dunkelheiten leuchtete, immer heilig: „septemplex spiritus, qui in tenebris unus lucebat, sanctus semper“.

 

Die sieben freien Künste, 15. Jh.

 

Im Katholizismus gibt es zusammengestellt von Papst Gregor dem Großen sieben Tugenden:

 

Da kann ich dir meine Rezension von Eugen Drewermann ans Herz legen. Glaube, Hoffnung, Liebe, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung,

 

sowie sieben Laster:

Stolz, Geiz, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn, Trägheit.

 

Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente

 

Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Ehe, Priesterweihe,

Krankensalbung und die sieben Gaben des Heiligen Geistes

Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit

Gottesfurcht.

 

Jeder der sieben Gaben des Heiligen Geistes entsprach eine der sieben freien Künste: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie.

 

Es gibt die sieben Schmerzen Mariens: Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons, Flucht nach Ägypten, Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel, Begegnung zwischen Jesus und seiner Mutter am Kreuzweg, Kreuzigung Jesu, Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria [Pietà], Grablegung Jesu die sieben Freuden Mariens: Mariä Verkündigung, Mariä Heimsuchung, Geburt Jesu, Anbetung der Könige, Wieder finden des zwölfjährigen Jesus im Tempel, Auferstehung Jesu, Aufnahme Mariens in den Himmel mit Krönung.

 

Die sieben Noten der Gregorianischen Musik galten als wahrnehmbarer Ausdruck der Weltordnung.

 

Siebenten-Tags-Adventisten (aus diesen stammen die ernsten Bibelforscher WTG) und Siebenten-Tags-Baptisten. Wenigstens zwei Glaubensgemeinschaften tragen die Sieben als Zahl des Sabbats im offiziellen Namen: Die Siebenten-Tags-Adventisten und die Siebenten-Tags-Baptisten. Hier bezieht sich Sieben auf den Sabbat (Samstag), den nach aus dem Judentum abgeleiteten siebenten Tag der Woche, an dem diese Kirchen ihren Gottesdienst abhalten.

 

Auch im Islam findet sich die Sieben. Der Siebente Himmel ist für Muslime der Ort der letzten Verklärung, den Prophet Mohammed erreichte. Bei der Haddsch, der Pilgerreise nach Mekka, wird die Kaaba siebenmal entgegen dem Uhrzeigersinn umlaufen. Davon lässt sich ein Prinzip der Zirkularwallfahrten ableiten, bei denen sieben Gräber islamischer Sufi-Heiliger in einer bestimmten Reihenfolge aufgesucht werden. Ein Beispiel für einen derartigen Heiligenkult sind die Sieben Heiligen von Marrakesch. Diese Siebenzahl wird oft als Synonym für die Unendlichkeit interpretiert.

Adam (1. Himmel),

Johannes und Jesus (2. Himmel),

Joseph (3. Himmel),

Idris (4. Himmel),

Aaron (5. Himmel),

Mose (6. Himmel) und

Abraham (7. Himmel)

 

Die Sieben im Europa der Neuzeit

 

Im deutschsprachigen Raum ist es keine uralte Zahlenmystik sondern es ist Alltagsgebrauch, wenn man nach seinen Siebensachen gefragt wird, oder ob man die sieben Sinne beisammen habe. Nach Endres steht hierfür direkt das Mithramysterium, aus dem die Bibel Elemente übernommen hat. Die Frage wurde den frisch geweihten Mythen gestellt, diese mussten bei der Zeremonie durch sieben Tore gehen und jeweils ein Kleidungsstück ausziehen und später wieder anziehen. Wenn mehrere Einweihungen stattfanden, war es jedoch nicht leicht, seine eigenen Siebensachen zu finden.

 

Walkhoefer ist der Meinung, dass der Gebrauch der Sieben, als Import aus der Fremde nachgewiesen werden kann. So entwickelt sich die Sieben im Zahlenaberglauben von der kosmischen Zahl, zur magischen Zahl und letztendlich zur Gebrauchs- oder Lieblingszahl. Vor allem die Germanen haben die Vorstellungen über die mystische Sieben übernommen, hauptsächlich die Südgermanen. So wurden in Thüringen Frauen mit sieben unehelichen Kindern wieder zur „Jungfrau“. Brian McConnell meint in einer Ausgabe des New Law Journals, dass 1861 die 15-jährige Zuchthausstrafe in Großbritannien nicht aus humanitären Gründen verkürzt worden sei, sondern da vierzehn ein Vielfaches von Sieben ist.

 

Auch in vielen Märchen, Sprichwörtern, Bauernweisheiten und Redewendungen findet sich bis heute die magische Sieben auffällig oft. In Märchen finden sich die berühmten Siebenmeilenstiefel, die sieben Raben und die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen in Schneewittchen. Das tapfere Schneiderlein erledigt sieben auf einen Streich, und bei Wilhelm Busch erledigen Max und Moritz sieben Streiche. Sindbad der Seefahrer des arabischen Kulturkreises musste auf sieben Reisen Abenteuer bestehen.

„Wenn es am Siebenschläfer (27. Juni) regnet, sind sieben Wochen mit Regen gesegnet.“

 

Bauernregel

 

Als „siebengescheit“ werden Besserwisser bezeichnet. Anders wirkt die „böse Sieben“ bei Ereignissen, in der Ehe ist „Das verflixte 7. Jahr“ gefährdet.

 

Den sieben „Planeten“ des alten Babylon wurden den sieben Wochentagen zugeordnet, was im heutigen Sprachen erkennbar ist: Sonne zum Sonntag, Mond zum Montag, der Mars in Mardi (fr: Dienstag), der Merkur in Mercredi (fr: Mittwoch), der Jupiter in giovedì (it: Donnerstag), die Venus in vendredi (fr: Freitag) und der Saturn in Saturday (en: Samstag).

 

Es wurde mitunter ergänzt, um die „heilige Anzahl der Sieben“ zu erfüllen. Um „sieben Meere“ zu erhalten wurden der Pazifik und der Atlantik in Nord- und Südteilen gezählt. Die „Sieben Farben“ Newtons wurden nach Giora wohl für die „heilige Anzahl" durch Indigo ergänzt. Gebräuchlich sind die „sieben Meere“ und die „sieben Farben“ bis heute. Überdurchschnittlich oft lassen sich Autobesitzer Wunsch-Kennzeichen mit Zahlenkombinationen der 7 geben.

 

Die Sieben in außereuropäischen Kulturen

 

Das Nilhochwasser zeigt nach neueren Erkenntnissen auch einen siebenjährigen Zyklus auf. Darauf könnten die sieben fetten und sieben dürren Jahre in Ägypten Bezug nehmen, von denen in der Bibel berichtet wird.

 

In der traditionellen und daraus abgeleitet in der esoterischen Energielehre gibt es 7 Haupt - Chakren, welche als Hauptenergiezentren des Menschen angesehen werden. (Chinesische Zahlensymbolik).

© dr. walkhoefer

2007

ICH HABE DAS ZIEL IM BLICK UND SEHE AUCH DICH

Das Leben eines jeden Menschenkindes in dieser Welt, ist vergleichbar mit einem Eiland. Es bedeutet Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Umgeben ist jeder Einzelne von niemals endenden Wassern. Das Leben ist wie eine Insel. Berge sind seine Begierden, Bäume symbolisieren seine Träume. Flora charakterisiert seine Verlorenheit Das Leben liegt im Ozean der Einsamkeit und Verlassenheit. Es ist abgetrennt von all den anderen Inseln und Kontinenten. Völlig egal, wie viele Botschaften der Mensch auch zu anderen Küsten abschickst, wie viele Botschaften an der eigenen Küste landen, weil wir ja selbst eine Insel sind, die abgetrennt ist durch eigenes Leid. Verschlossen durchs Glück, ganz abgelegen im Mitleid und verborgen in eigenen Geheimnissen und Selbsttäuschungen.

Ich sehe dich sitzen, in Erfüllung deiner Begierde. Immer im Glauben, ich bin das geheime Verbindungsglied, das meine Gedanken mit deinen Gedanken verbindet und meine Gefühle mit deinen. Ich sehe mich als einen machtvollen Eroberer einer Festung, die ich eingenommen habe und belagere. Bei konzentrierter Betrachtung, als ich näher hinsehe, erblicke ich eine dicke, starke Mauer. Sie sichert deine Schatzkammer. Dein zitterndes Herz war gefangen. Es gleicht einem durstigen Vögelein, das in einem mit Gold und Edelsteinen besetzten Käfig zittert, weil es kein Wasser bekommt. Ich sehe dich sitzen, umgeben von den Eltern, deinen Kindern, Freunden, die vorgeben dich zu lieben, sie schätzen dich sehr. Sie alle schauen auf dich, als seien sie in der Gegenwart eines Botschafters, der ihre Seelen in den Himmel erheben kann. Ich sehe, wie auch du sie anblickst. Stärke und Macht sind unschwer in deinem Gesicht zu erkennen. Auch Zuversicht und Glück. Vergleichbar, als wärest du für sie, was das Gewissen für unseren Körper ist. Als ich noch genauer hinschaue sehe ich ein abgesondertes ICH neben dir stehen. Ich sehe es leidend. In Einsamkeit und Verbitterung zitternd. Doch dieses ICH streckt beide Hände aus. Über die Köpfe der dich Umgebenden schaust du. Dein Blick ist zum Horizont gerichtet Aus diesem Blick kann ich jedoch nur Einsamkeit und Verbitterung lesen, sonst nichts. Viel, viel später sehe ich dich leidenschaftlich verliebt in den Armen eines schönen Mannes liegen, er ist für dich die Erfüllung deiner Träume. Du bedeckst ihn mit all deiner Zuwendung. Er betrachtet dich wohlwollend und mit Zuneigung in seinen Augen. Er verliert sich im sanften Hauch deiner süßen Lippen. Insgeheim sage ich mir, seine Art Zuneigung hat die Einsamkeit und Verbitterung ausgelöscht, hat das Ende eingeleitet. Jetzt bist du umfangen von der himmlischen Liebe, die liebevoll an sich zieht, was vorher getrennt war, durch Einsamkeit und Verbitterung. Meine Aufmerksamkeit ist lebhaft und ich schaue beobachtender hin. Da sehe ich hinter deinem ICH ein zweites ICH. Deine einsame Seele, umgeben von Nebel, sehr zurückgezogen und allein. Dieses ICH versucht eine Träne in der Hand deines Traummannes zu wenden. Das Leben ist eine Insel, ein Eiland, weit entfernt vom Nächsten. Beleuchtest du das Leben ohne Wahrheit von OBEN bleibt es dunkel und finster. Es gibt keine Chance, das Licht deines Nächsten für deine eigene, Erkenntnis zu nehmen, wenn dein Herz es verweigert.

U N S E R E    T R Ä U M E 

II.Teil 

Im Gegensatz zu Freud stellt der Forscher Wolfgang G. Walkhoefer als belesener Anhänger vieler Freudschen Psychoanalysen, bei der Traumforschung die individuellen Erfahrungen jedes Menschen in den Mittelpunkt. Walkhoefer erkennte bereits vor Jahren, dass ein Traumsymbol nicht auf einen einzigen Begriff zu reduzieren ist. Für ihn zeigen Träume einen seelischen Tatbestand an. Als fortlaufender Dialog mit dem ICH, dem Bewussten. Jede Nacht spiegelt sich Bewusstes mit Unbewusstem in einer existenten Polarität. Es obliegt jedem Einzelnen, so Walkhoefer´s Lehrmeinung, den Traum unter Bezugnahme eigener Erfahrungen, vergangener, wie aktueller Lebenssituationen richtig zu entschlüsseln. Dabei ist es dienlich, seine Kenntnisse mit Wissen für ein nachhaltiges Wohlbefinden zu ergänzen. Dass es Zusammenhänge zwischen Trauminhalten und Variablen wie Alter und Geschlecht gibt, ist inzwischen hinlänglich bekannt. So haben Forscher zum Beispiel herausgefunden, dass in Männer-Träumen deutlich mehr männliche als weibliche Protagonisten vorkommen, während Frauen meist ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in ihren Träumen haben. Inwiefern das nächtliche Kopfkino aber von kulturellen Faktoren wie Normen, Werten und Sitten abhängt, ist bisher noch kaum untersucht. Um die Forschung auf diesem Feld voranzutreiben, untersuchte der US-Amerikaner Kelly Bulkeley zwischen 1996 und 2005 über 4000 College- Studenten. Die Probanden berichteten dem renommierten Wissenschaftler von ihren jüngsten Träumen und beantworteten außerdem Fragen zu ihrer politischen Einstellung. Bulkeley wählte anschließend Studenten aus, die sich eindeutig dem rechten Republikanern, oder dem linken Demokraten politischen Lager in den USA zuordnen ließen und untersuchte ihre Träume genauer. Das Ergebnis: Die Anhänger der Republikaner berichteten von Albträumen, sowie von Träumen, in denen sie Machtlosigkeit verspürten, deutlich häufiger als ihre demokratischen Pendants. Auffallend war auch die Realitätsnähe der konservativ orientierten Studenten. Bizarre und fantastische Elemente kamen in ihren Träumen nur selten vor, im Gegensatz zu den Anhängern der Demokraten. Die weiblichen Probanden des rechten Lagers sorgten sich zudem besonders um ihre Familienangehörigen. Linksorientierte Träumer scheinen dagegen deutlich angenehmere Nächte zu verbringen. Neben dem selteneren Albdrücken durften sich besonders die weiblichen Demokraten über häufige Glücksmomente in ihren Träumen freuen. Diese Resultate weisen darauf hin, dass Trauminhalte tatsächlich von der politischen Einstellung des Träumers beeinflusst werden können. Studienleiter Bulkeley selbst warnt allerdings davor, die Ergebnisse seiner Untersuchung als feststehende Traumregeln zu verstehen. Eine Generalisierung lässt schon die geringe Zahl der Teilnehmer nicht zu. Außerdem wurden in Bulkeleys Studie ausschließlich Studenten einbezogen, sodass ältere und weniger gebildete Menschen nicht berücksichtigt werden konnten. Allgemeine Aussagen über den Einfluss der Politik auf unsere nächtliche Erlebniswelt wären, so Bulkeley, also erst nach weiteren, aufwändigeren Untersuchungen möglich, die Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung einschließen.

         Bis Anfang unserer christlichen Zeitrechnung herrschte der Glaube vor, Träume seien indirekte oder verschlüsselte Botschaften. Oft wurde ihnen Orakelcharakter zugesprochen. So glaubten Kriegsherren wie der persische König Xerxes 519-465 v.u.Z., sie könnten ihre Schlacht nur gewinnen, wenn das Orakel im Traum zu ihnen sprach. Diese Überzeugung reichte bis in die Anfänge des christlichen Glaubens: Vor der Schlacht mit seinen heidnischen Widersachern träumte der römische Kaiser Konstantin der Große (273-337) von einem Engel, der ihm das Kreuz als Siegesfahne entgegenhielt und ihm zurief: "In hoc signo vinces" – "Unter diesem Zeichen wirst du siegen". Konstantin zog mit dem Kreuz auf der Fahne in die Schlacht vor Rom und bezwang seine Gegner Licinius und Maxentius. Eine Fülle von prophetischen Träumen liefert die Bibel. Beispiele für im Schlaf übermittelte Botschaften und Offenbarungen aus den Hebräischen Schriften sind die Träume der Pharaonen, des babylonischen Königs Nebukadnezar II. (605-562 v.u.Z.) und der Traum Jakobs von der Himmelsleiter und dem Landversprechen Gottes. Im Buch Genesis 28, 12-13, wird er so dargestellt. Er hatte einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. „Siehe, da war eine Leiter auf die Erde gestellt, und ihre Spitze reichte an die Himmel; und siehe, Gottes Engel stiegen daran auf und nieder. Siehe, Gott stand über ihr, und er sprach dann: „Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, dir werde ich es geben und deinem Samen. Auch kennen wir den Traum Josefs von den sieben fetten und den sieben mageren Jahren. 1. Moses 41: 8 ...und es geschah am Morgen, dass sein Geist beunruhigt wurde. Da sandte er hin und rief alle Magie treibenden Priester Ägyptens und all seine Weisen, und Pharao erzählte ihnen dann seine Träume. Doch da war keiner, der sie für Pharao deutete…  Pharao sandte dann hin und ließ Joseph rufen, damit man ihn eilends aus dem Kerkerloch hole. Somit rasierte er sich und wechselte seine Überwürfe und ging zu Pharao hinein. Pharao sprach zu Joseph: „Ich habe einen Traum gehabt, doch da ist niemand, der ihn deutet. Nun habe ich selbst von dir sagen hören, dass du einen Traum hören und ihn deuten kannst. Darauf antwortete Joseph Pharao: „Das steht nicht bei mir! Gott wird Pharao Wohlergehen ankündigen. Pharao zu Joseph: „In meinem Traum, da stand ich am Ufer des Nils, aus dem Nil stiegen sieben Kühe herauf, fettfleischig und schön von Gestalt, und sie begannen im Nilgras zu weiden. Da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, gering und sehr schlecht von Gestalt und mager an Fleisch. Etwas so Schlechtes wie sie habe ich im ganzen Land Ägypten nicht gesehen. Die hageren und schlechten Kühe begannen die sieben ersten, fetten Kühe aufzufressen.  So kamen diese in ihren Bauch, und doch konnte man nicht erkennen, dass sie in ihren Bauch gekommen waren, da ihr Aussehen ebenso schlecht war wie zu Beginn… Dann sprach Joseph zu Pharao: „Der Traum Pharaos ist nur e i n e r. Was Gott tut, hat er Pharao mitgeteilt. Die sieben guten Kühe sind sieben Jahre. Ebenso sind die sieben guten Ähren sieben Jahre. Der Traum ist nur e i n e r.  Und die sieben hageren und schlechten Kühe, die nach ihnen heraufkamen, sind sieben Jahre; und die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren werden sich als sieben Jahre der Hungersnot erweisen. Das ist die Sache, die ich zu Pharao geredet habe: Was Gott tut, hat er Pharao sehen lassen. Es kommen sieben Jahre mit großem Überfluss im ganzen Land Ägypten. Doch sieben Jahre der Hungersnot werden bestimmt danach entstehen… die Tatsache, dass sich der Traum für Pharao zweimal wiederholt hat, bedeutet, dass die Sache von Seiten Gottes festgesetzt ist, und Gott eilt, sie zu tun...

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IN WIRKLICHKEIT ZEIT

 

 

In dir ist die Zeit,

die verstanden werden will.

Kennst und realisierst du sie?

Sie existiert anders als du sie

nach außen erscheinen lässt.

 

Sind dir deine Bedürfnisse,

Wünsche, Träume und Erkenntnisse

völlig bewusst? Sie haben ein Recht

von dir wahrgenommen zu werden.

Sie sind ein Teil von dir.

 

Es gibt zwei Theorien, seit Jahrtausenden vertraut. Es wird gesagt, der Mensch ist böse von früher Kindheit an, er wird in Sünde geboren. Er will sündigen, es gehört zur Definition des Menschen, dass er zerstört. Darum braucht er Ordnungen, Regeln, Gesetze, Strafen, um seine Zerstörungstendenz in Grenzen zu halten. Religiös ausgedrückt: Der Mensch braucht Erlösung.

Andere sagen, dass der Mensch eigentlich gut ist. Er liebt das Leben, er will aufbauen, nicht zerstören, lieben und nicht vernachlässigen, aber die Umstände führen ihn doch ab und zu in Situationen, in denen er zerstört, erpresst, foltert, verachtet. Die Umstände müssen verändert werden, dann werden die Menschen anders handeln. Religiös ausgedrückt: Wir können uns selbst erlösen.

Oft führt das unflexible, einseitige Festhalten an diesen Theorien zu Einstellungen und Handlungen, die genau das heraufbeschwören, was verhindert werden soll. Der Glaube an das Böse im Menschen, das ständige Misstrauen, die Selbstverachtung - kann aus Menschen Zerstörer machen. Dies artet aus, in tragischer Erfüllung dieses Selbstverständnisses. Andererseits kann der Glaube an die Unfähigkeit zum Bösen Menschen in eine Sicherheit und Selbstsicherheit führen, in der der Einzelne oder auch die Gemeinschaft sich selbst mit seinen zerstörerischen Seiten nicht kennt, und darum anheim fällt.

Haben wir die aufbauende Seite in uns existenziell befestigt, mit der wir einander helfen bis zur Selbstaufgabe, kann vom Einzelnen dennoch im nächsten Moment, wenn er sich nicht verstanden fühlt, oder abgelehnt wird, Zerstörung, ja Vernichtung ausgehen. Wir sind zu allem fähig: zu lieben und zu vernichten, zu heilen und zu töten, aufzubauen und zu beglücken oder zu foltern.

Je besser sich der Einzelne kennen lernt, desto leichter kann er die starren, unbeweglichen Weltanschauungen verlassen. Die Verantwortung für sein Leben übernehmen und gleichzeitig nicht die Hilfe anderer Menschen oder die schutzengelhafte Hilfe einfach abtun.

Jeder lebt in der Spannung, eigene Fähigkeiten voll zu entdecken und diese auch einerseits einzusetzen. Andererseits, wissend um die eigene Unfähigkeit und sie auch ernst nehmen zu können. Dies wird möglich, wenn der Einzelne auch wirklich als Einzelner seinen Weg gehen kann. Frei von äußerer Mitbestimmung durch die Gemeinschaft, oder ihrer Führung. Darum ist absolute Denkpriorität: ein Nach-innen-Horchen - dieser inneren Wirklichkeit auf die Spur zu kommen. Was will ich?

 

2009

prof. walkhoefer 

ICH HABE DAS ZIEL IM BLICK UND SEHE AUCH DICH

Das Leben eines jeden Menschenkindes in dieser Welt, ist vergleichbar mit einem Eiland. Es bedeutet Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Umgeben ist jeder Einzelne von niemals endenden Wassern. Das Leben ist wie eine Insel. Berge sind seine Begierden, Bäume symbolisieren seine Träume. Flora charakterisiert seine Verlorenheit Das Leben liegt im Ozean der Einsamkeit und Verlassenheit. Es ist abgetrennt von all den anderen Inseln und Kontinenten. Völlig egal, wie viele Botschaften der Mensch auch zu anderen Küsten abschickst, wie viele Botschaften an der eigenen Küste landen, weil wir ja selbst eine Insel sind, die abgetrennt ist durch eigenes Leid. Verschlossen durchs Glück, ganz abgelegen im Mitleid und verborgen in eigenen Geheimnissen und Selbsttäuschungen.

Ich sehe dich sitzen, in Erfüllung deiner Begierde. Immer im Glauben, ich bin das geheime Verbindungsglied, das meine Gedanken mit deinen Gedanken verbindet und meine Gefühle mit deinen. Ich sehe mich als einen machtvollen Eroberer einer Festung, die ich eingenommen habe und belagere. Bei konzentrierter Betrachtung, als ich näher hinsehe, erblicke ich eine dicke, starke Mauer. Sie sichert deine Schatzkammer. Dein zitterndes Herz war gefangen. Es gleicht einem durstigen Vögelein, das in einem mit Gold und Edelsteinen besetzten Käfig zittert, weil es kein Wasser bekommt. Ich sehe dich sitzen, umgeben von den Eltern, deinen Kindern, Freunden, die vorgeben dich zu lieben, sie schätzen dich sehr. Sie alle schauen auf dich, als seien sie in der Gegenwart eines Botschafters, der ihre Seelen in den Himmel erheben kann. Ich sehe, wie auch du sie anblickst. Stärke und Macht sind unschwer in deinem Gesicht zu erkennen. Auch Zuversicht und Glück. Vergleichbar, als wärest du für sie, was das Gewissen für unseren Körper ist. Als ich noch genauer hinschaue sehe ich ein abgesondertes ICH neben dir stehen. Ich sehe es leidend. In Einsamkeit und Verbitterung zitternd. Doch dieses ICH streckt beide Hände aus. Über die Köpfe der dich Umgebenden schaust du. Dein Blick ist zum Horizont gerichtet Aus diesem Blick kann ich jedoch nur Einsamkeit und Verbitterung lesen, sonst nichts. Viel, viel später sehe ich dich leidenschaftlich verliebt in den Armen eines schönen Mannes liegen, er ist für dich die Erfüllung deiner Träume. Du bedeckst ihn mit all deiner Zuwendung. Er betrachtet dich wohlwollend und mit Zuneigung in seinen Augen. Er verliert sich im sanften Hauch deiner süßen Lippen. Insgeheim sage ich mir, seine Art Zuneigung hat die Einsamkeit und Verbitterung ausgelöscht, hat das Ende eingeleitet. Jetzt bist du umfangen von der himmlischen Liebe, die liebevoll an sich zieht, was vorher getrennt war, durch Einsamkeit und Verbitterung. Meine Aufmerksamkeit ist lebhaft und ich schaue beobachtender hin. Da sehe ich hinter deinem ICH ein zweites ICH. Deine einsame Seele, umgeben von Nebel, sehr zurückgezogen und allein. Dieses ICH versucht eine Träne in der Hand deines Traummannes zu wenden. Das Leben ist eine Insel, ein Eiland, weit entfernt vom Nächsten. Beleuchtest du das Leben ohne Wahrheit von OBEN bleibt es dunkel und finster. Es gibt keine Chance, das Licht deines Nächsten für deine eigene, Erkenntnis zu nehmen, wenn dein Herz es verweigert.

           Forscher gewinnen neue, überraschende Einsichten in die Funktionsweise unseres Gehirns. Vor Beginn der Veranstaltung werden Namensschilder an die Teilnehmer ausgegeben. Darauf steht in der untersten Zeile der Slogan: „Just listen to your heart, baby!“ – „Hör einfach auf dein Herz, Kleine(r)!“

 

    Steigt hier eine Popmesse, öffnet ein neuer Singletreff seine Pforten? Von wegen! Hochschulpsychologen haben sich zu einer Tagung eingefunden, die ein ungewöhnliches Thema hat: „Intuition beim Urteilen und Entscheiden“. 25 Wissenschaftler aus der ganzen Welt sind an die Universität Heidelberg gekommen, um zu klären, warum spontane und intuitive Entschlüsse oft bessere Ergebnisse zeitigen als solche nach reiflicher Abwägung aller Gesichtspunkte.

    Verblüffende Experimente der vergangenen Jahre haben die (speziell in gelehrten Kreisen) beliebte Überzeugung erschüttert, nach der jede menschliche Entscheidung am besten rational zu fallen hat.

    Beispiel: Die US-Psychologen Timothy Wilson und Jonathan Schooler ließen Versuchsteilnehmer aus fünf Kunstpostern jenes auswählen, das ihnen am besten gefiel; sie durften es dann mit nach Hause nehmen. Die Hälfte von ihnen wurde angehalten, nach kurzem Nachdenken zu entscheiden; die anderen mussten die Bilder zunächst schriftlich bewerten und durften erst danach zugreifen.

    Einige Wochen später wurden alle telefonisch befragt, ob sie ihr Lieblingsposter denn auch zu Hause an die Wand gehängt. Die spontanen Entscheider hatten das weit überwiegend getan, die „Nachdenker“ nicht – sie waren mit ihrer Wahl nicht glücklich geworden.

    Teilnehmer der Heidelberger Konferenz berichten von zahlreichen ähnlichen Befunden. „Gründe für Entscheidungen ausführlich zu analysieren kann zu schlechteren Urteilen führen“, sagt Steve Catty von der Universität Otago in Neuseeland, der am weitesten gereiste Gast. In einem seiner Experimente spielte er Versuchsteilnehmern Ausschnitte aus mehr oder weniger bekannten Popsongs vor. Jene Probanden, die spontan auf die höchste Hitparadenposition des Titels tippten, lagen näher an der Wahrheit als die, die eine Zeitlang nachdenken durften.

    Dass dies nicht nur für Popratespiele gilt, wies Ap Dijksterhuis von der Universität Amsterdam nach – intensives Grübeln schadet auch bei wichtigen Inhalten (siehe Kasten rechts). Folgerung des Niederländers: „Meinem kleinen Sohn bringe ich bei, über bedeutende Entscheidungen nicht nachzudenken, sondern einfach darüber zu schlafen.

 

Es waren nicht die Dümmsten, die schon früher ähnliche Positionen vertreten haben. Bei unwichtigen Entscheidungen könne man durchaus alle Pros und Contras erörtern, doch in wichtigen Lebensfragen müsse die Entscheidung aus dem Unbewussten kommen, befand Psychopionier Sigmund Freud.

    „Alles, was wirklich zählt, ist Intuition!“, sagte Albert Einstein. Der geniale Physiker kritisierte: „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“

    Schon seit einigen Jahren erlebt die Intuition indes ein kräftiges Revival. Wirtschaftsbosse wie Heinrich v. Pierer (Siemens) und Wendelin Wiedeking (Porsche) bekennen, manche Entscheidungen nach Intuition oder „Gespür“ zu treffen. Mehrere Dutzend Bücher zum Thema überschwemmen den Markt. Ihre Autoren loben die „Weisheit der inneren Stimme“, raten, „dem Herzen zu folgen“, preisen „die andere Art des Wissens“ und die „Bauchentscheidung“. Leider wird in ihnen oft der esoterische Blödsinn verzapft, Intuition sei etwas Übersinnliches und weise stets den richtigen Weg.

    Für Begriffe wie Bauchentscheidung oder Intuition gibt es keine klaren Definitionen – oft werden sie auch synonym verwendet. Aus wissenschaftlicher Sicht muss man aber deutlich zwischen zwei Phänomenen unterscheiden:

    Bauchentscheidungen sind in der Regel spontan und beruhen auf emotionalen Impulsen; man sollte sie besser „Gefühlsentscheidungen“ nennen, denn das Bauchgefühl im engeren Sinne ist nur einer von mehreren möglichen Emotionsübermittlern.

    Intuition bezeichnet eher jenen Vorgang, wenn plötzlich, scheinbar aus dem Nichts, eine Idee auftaucht, eine Entscheidung fällt, neue Zusammenhänge erkannt werden. Genau das meinte mit Sicherheit auch Albert Einstein mit seinem „heiligen Geschenk“. Hier handelt es sich, wissenschaftlich gesehen, um ein Ergebnis von Inkubation – jenem Phänomen, das auch Ap Dijksterhuis erforscht. Inkubation ist in erster Linie eine Leistung des Verstands, der unbewusst an einer Fragestellung weiterarbeitet.

 

Intelligenz und Bildung spielen dabei eine Rolle: Kluge Menschen haben die besten Inkubationen. Emotionen sind aber auch beteiligt: Sie motivieren die Großhirnrinde zu ihrer Arbeit und bewirken das „Einschalten“ des Bewusstseins, wenn diese auf eine sinnvolle Lösung gestoßen ist.

    Gemeinsam ist beiden Varianten, dass das Unbewusste die entscheidende Rolle spielt. Dieser Bereich der Psyche, erstmals ausführlich thematisiert von Sigmund Freud, war lange Zeit von der Forschung vernachlässigt worden – man wusste einfach nicht, wie man ihn untersuchen sollte. Auch Freud hatte einst nur spekuliert.

 

Das änderte sich erst in den vergangenen Jahren mit dem Siegeszug der Gehirnforschung. Anders als konventionelle Psychologen beschäftigen sich die Neurobiologen mit der konkreten Anatomie des Organs – durch immer bessere technische Möglichkeiten können sie dem Hirn beim Arbeiten zuschauen. Auch durch Tierversuche und Studien an Kopfverletzten Menschen gewinnen sie wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel der einzelnen Zerebralbereiche. Sie gelangten auch zu einer neuen Sicht der Emotionen – die von vielen traditionellen Psychologen als unberechenbare Störenfriede abgetan worden waren.

    In den USA gelten Antonio Damasio und Joseph LeDoux, in Deutschland Gerhard Roth und Wolf Singer als die Profiliertesten Vertreter dieser Disziplin. Obwohl sich diese Forscher in Details durchaus widersprechen, gibt es doch so etwas wie eine neurobiologische Gehirntheorie. Einige Grundzüge sind im Schaubild (oben) und in den Randspalten dargestellt.

 

Die Bahnbrechende Kernaussage der neuen Auffassung: Alle menschlichen Entscheidungen sind Gefühlsentscheidungen. Der Verstand ist lediglich ein Berater, der Vorschläge macht (vergleichbar einem Consultant von Roland Berger oder McKinsey). Das emotionale Entscheidungszentrum des limbischen Systems (sozusagen der Vorstandsvorsitzende) stimmt nur solchen Entscheidungen zu, die im Licht der bisherigen Lebenserfahrungen akzeptabel sind – wobei auch noch die momentane Affektlage mitspielt. Das große Es in unserem Kopf, das limbischen System, ist ein Verbund aus Arealen, die überwiegend im zentralen inneren Bereich des Hirns sitzen. Diese unbewusste Chefinstanz steuert oder beeinflusst auch Gedanken, Erinnerungen, Motivation.

    Was wir als „Vernunftentscheidung“ ansehen, ist in Wahrheit auch eine des Gefühls: Der Verstand malt dem emotionalen Entscheidungszentrum die Folgen einer möglichen Handlung so plastisch emotional aus, dass dieses „überzeugt“ wird.

    Auch das Handlungsgedächtnis (im Schaubild der Boxer) muss noch zustimmen – in der Regel Formsache; Ausnahme wäre etwa ein Fall, in dem es einen Nichtschwimmer davor bewahrt, sich in die Fluten zu stürzen, um einen Ertrinkenden zu retten.

    In vielen Fällen verzichtet unser Gehirn sogar darauf, den bewussten Verstand einzuschalten. Wir müssen täglich so vieles entscheiden, dass es zu umständlich und zu Kraft raubend wäre, über alles und jedes zu räsonieren: Bewusstsein verbraucht mehr Kalorien als unbewusste Vorgänge. Vieles erledigen wir, ohne nachzudenken: den Griff zum Telefon, wenn es klingelt, das Trinken aus der Kaffeetasse während des Lesens, den Morgengruß an den Kollegen. Für komplexe, vertraute Handlungsabläufe gibt es sogar einen „Autopilot-Modus“: etwa für die Morgentoilette samt Duschen, Rasieren oder Schminken; oder die Autofahrt zur Arbeit, wo wir sogar die Spur wechseln und vor roten Ampeln anhalten, während wir an völlig andere Dinge denken. Bei ungewohnten Situationen wird allerdings das Bewusstsein zugeschaltet.

    Das emotional-automatische Steuerungszentrum hat im Prinzip in jeder Lebenssituation, ob wichtig oder unwichtig, einen Entscheidungsimpuls parat, der sich normalerweise spüren lässt, irgendein „Gefühl“, eine deutliche oder auch nur schwache Neigung, etwas zu tun oder bleiben zu lassen. Viele dieser Impulse weisen uns den richtigen Weg. Denn sie sind Resultate gespeicherter Lebenserfahrung, und sie beziehen vermutlich alle relevanten Erlebnisse in einer Art Gesamtabrechnung in die Entscheidung ein.

    „Im Prinzip“, so formuliert es Gerhard Roth, „ist dies die vernünftigste Art, Verhalten zu steuern“ – die Einschränkung „im Prinzip“ ist wichtig – dazu später.

    Auch Tiere entscheiden auf diese Weise. Nicht nur Instinkte, sondern ebenso Erfahrungen bestimmen ihre Reaktionen. Auch die menschliche Lebens- und Berufserfahrung ist in weiten Teilen unbewusst emotional abgespeichert. Sie bedeutet einen großen Vorteil der Älteren – gewissermaßen schlafwandlerisch stellt der erfahrene Arzt die Diagnose, weiß der gewiefte Anleger, wann er Aktien kaufen oder verkaufen muss (wobei der Einwand berechtigt ist, dass sich manchmal auch „alte Hasen“ täuschen und ihre Erfahrung innovative Einsichten behindern kann).

 

Zwei Emotionstypen. Wie weit darf man nun emotionalen Impulsen vertrauen? Verflixt verhält es sich so, dass es eine eher vertrauenswürdige und eine eher problematische Variante dieser „Ratgeber“ gibt. Denn das emotionale Erfahrungsgedächtnis – wie auch auf dem Schaubild zu sehen – ist nicht der einzige Impulsgeber.

 

Auch die Affekte erheben ihre „Stimme“. Sie sind zwar einerseits überlebensnotwendig, aber andererseits derart rüde und krass egoistisch, dass sie normalerweise gezügelt werden müssen, um kein Unheil anzurichten. So ist beispielsweise der Mensch prinzipiell gewaltbereit – in finsteren Urzeiten war das sicher vorteilhaft -, muss jedoch im heutigen friedlichen Alltagsleben mit Hilfe der Vernunft seine gewalttätigen Impulse beherrschen, um nicht zum Verbrecher zu werden. Wer seine geschlechtlichen Impulse nicht zügeln kann, wird ebenfalls schnell Ärger bekommen. Und würden deutsche Schüler und Studenten nur auf die Stimme des Herzens hören – „Vergiss die Bücher, geh ins Eis-Café“ -, dann wären ihre Leistungen noch wesentlich betrüblicher, als sie es nach Auskunft von Lehrern und Professoren ohnehin schon sind.

    Leider ist aber auch das emotionale Erfahrungsgedächtnis nicht immer ein verlässlicher Wegweiser. Es regelt ja unser Verhalten auf der Basis vergangener Erlebnisse – deshalb können auch negative Zufälle und sonstige Ungerechtigkeiten die Seele beeinflusst haben. Zumal das Erfahrungsgedächtnis besonders stark schon vor der Geburt und in den ersten fünf Jahren des Lebens geprägt wird: Krankheiten oder mangelnde Fürsorge fürs Kleinkind können Dauerängste und existenzielles Misstrauen erzeugen. Auch später kann die Psyche noch bleibenden Schaden nehmen, etwa durch eine Gewalterfahrung, aber auch weniger dramatische Vorkommnisse wie eine große Blamage oder ein misslungenes Liebeserlebnis.

 

Wenn ich meiner inneren Stimme vertrauen möchte, benötige ich also auch Einsicht in die eigene Psyche und die ihr eventuell innewohnenden Macken. Deshalb raten auch seriöse Fürsprecher der Bauchentscheidung wie die Züricher Psychologin Maja Storch zur Vorsicht: Gefühls- und Verstandesurteil sollten verglichen werden; weichen sie voneinander ab, muss man den Gründen dafür nachgehen.

 

Hartnäckige Warnungen der inneren Stimme sind jedenfalls ernst zu nehmen. Das gilt auch für Entscheidungsprozesse im Berufsleben – ein „schlechtes Gefühl dabei“ ist ein Signal dafür, noch einmal in sich zu gehen. Bei komplizierten Problemen sollte man immer der Inkubation eine Chance geben: sich den Fall vor Augen führen, dann aber nicht zu lange über ihn nachgrübeln, sondern die Sache erst mal vergessen und einen späteren Lösungsvorschlag des Gehirns abwarten.

 

    Warum ist dieses Verfahren dem bewussten Nachdenken überlegen? Darauf glauben Psychologen und Gehirnforscher eine Antwort zu haben: Die Verarbeitungskapazität des bewussten Denkens beträgt nur mickrige 40 bis 60 Bits pro Sekunde, was gerade mal reicht, einen kurzen Satz zu lesen und zu verstehen. Auch der Arbeitsspeicher ist gering: Höchstens sieben Aspekte einer Sache können gleichzeitig bedacht werden. Fürs Analysieren komplexer Sachverhalte ist das bewusste Denken schlicht zu doof! Und wenn uns unglücklicherweise auch noch falsche Argumente einfallen, in die wir uns verkrampfen, ist das Unglück komplett.

 

    Beispiel: Ein Uni-Absolvent, dem vier Stellen an den Orten A, B, C und D angeboten werden – mit jeweils unterschiedlichen Gehaltshöhen, Aufstiegschancen, Freizeitmöglichkeiten und vielen anderen Kriterien – tut also gut daran, sein Unbewusstes arbeiten zu lassen. Dieses allein ist in der Lage, die zahlreichen Fürs und Wider zu überblicken. Und in seiner Entscheidung – „Geh nach B!“ – wird es mit Sicherheit auch die emotionalen Präferenzen seines Inhabers berücksichtigt haben.

 

    Offenbar versucht die Großhirnrinde in einer Art experimentellem Rauschen, neue Informationen ständig anders zu kombinieren und zu ordnen. Das meiste, was dabei herauskommt, ist sinnlos, doch bei viel Versprechendem dringt der neue Ansatz in Form einer Entscheidung oder eines „Geistesblitzes“ ins Bewusstsein.

   

Wozu ist dann überhaupt der bewusste Verstand gut? Nun, für ihn bleiben wichtige Aufgaben: Er zügelt die Affekte, die uns ohne seinen Einfluss in die Bredouille bringen würden; er schafft durch die Fähigkeit des bewussten Lernens erst die Voraussetzungen für viele segensreiche Inkubationen, und er erleichtert unser Leben durch logische und mathematische Fähigkeiten. Selbst Intuitionsforscher Ap Dijksterhuis muss einräumen: „Um die Quadratwurzel aus 625 zu ziehen, helfen mir Bauchgefühle oder Inkubation wenig.“ - „Gefühle werden in uns spürbar, die uns zu- oder abraten“ – Gerhard Roth, Gehirnforscher „Körpersignale funktionieren nach dem einfachen Schema „Stopp!“ oder „Go!“ – Maja Storch, Psychologin „Lassen Sie bei komplexeren Entscheidungen das Unbewusste den Job tun“ – Ap Dijksterhuis, Psychologe

Neue Sicht

 

Ihre Aufgaben – Emotionen steuern die Entscheidungen des Menschen. Sie beeinflussen auch Wahrnehmungen, Motivation, Gedanken, Erinnerungen. Sie entstehen im unbewusst arbeitenden limbischen System des Gehirns, können als starke Gefühle ins Bewusstsein dringen oder uns als eher undeutlich wahrnehmbare Impulse beeinflussen.

    Trieb und Erfahrung – Es gibt zwei Quellen für Emotionen: Die angeborenen Affekte (Triebe) sollen unser Überleben sichern – können uns aber auch auf Abwege führen.

 

Im emotionalen Erfahrungsgedächtnis hingegen sind alle unsere Lebenserfahrungen unbewusst gespeichert. Die hieraus resultierenden Gefühle und Impulse sind oft verlässliche Ratgeber.

 

Freundschaft mit Gott ist elementar wichtig. Sie ist mit wenigen Worten gar nicht zu beschreiben. Wer von uns weiß schon was nach göttlichem Maßstab gerecht ist… SEIN GESETZ ist geistiger Natur… wir Menschen sind fleischlich, sterblich. Auf mich selbst bezogen bedeutet das, wenn ich das Rechte zu tun wünsche, das Schlechte bei mir vorhanden ist… ich habe zwar Lust an dem Gesetz Gottes, gemäß dem Menschen der ich innerlich bin… in meinen Gliedern steckt ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet… es nimmt mich gefangen unter dem Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist… was ich dann vollbringe, weiß ich nicht...

in diesem Fall bin nicht mehr ich es, der es vollbringt, sondern die Unvollkommenheit die in mir wohnt… was ich wünsche, das pflege ich nicht zu tun, sondern was ich ablehne, das tue ich… wenn ich das tue, was ich nicht wünsche, finde ich es ablehnenswert… in meinen Gliedern wohnt nichts Gutes, doch die Fähigkeit zu wünschen ist vorhanden. Die Fähigkeit das zu vollbringen was vortrefflich und nützlich ist fehlt… nicht das Gute- das ich wünsche tue ich, sondern das Schlechte, das ich nicht wünsche, das mache ich. Ich bin ein elender Mensch! … daher ist meine Rettung, Befreiung von meinem Körper, der dem Tod verfallen ist nur denkbar, durch SEINE Gnade… dafür bin ich ganz bewusst dankbar… den Weg der absoluten Wahrheit… seinem geistigen Gesetz will ich mich von Herzen anvertrauen… wer in seiner Gemeinschaft ist, findet keine Verurteilung… das Gesetz des Geistes zu bewahren, bedeutet für mich Freundschaft = Leben… dieser Kontext macht jeden Menschen vom Gesetz der Sünde, und des Todes frei… da auf Seiten des GESETZES ein Unvermögen vorlag, während wir menschlich schwach sind, verurteilte Gott die Sünde im Fleisch, indem er seinen Sohn in der Gleichheit des sündigen Fleisches, der Sünde wegen sandte, damit die gerechte Forderung des GESETZES erfüllt werden konnte - in uns, die wir nicht in Übereinstimmung mit dem Fleisch, sondern in Übereinstimmung mit seinem Geist leben können… die, die mit dem Fleisch in Übereinstimmung sind, richten ihren Sinn auf die Dinge des Materiellen… die mit liebendem Geist in Übereinstimmung sind, auf die Dinge des Geistes, um zu leben... zusammenfassend: das Sinnen des Fleisches bedeutet Tod, das Sinnen des Geistes bedeutet Leben durch Liebe… das Sinnen des Fleisches bedeutet Feindschaft mit Gott, denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, kann es tatsächlich auch nicht sein… so können die Menschen, die uns gegenüber feindlich, gegnerisch eingestellt sind, weil sie mit dem Fleisch in Übereinstimmung sind, Gottes Segen nicht haben… wir dagegen sind nicht in Übereinstimmung mit dem Fleisch, sondern mit dem Geist, wenn sein Geist durch uns selbst wirklich in uns wohnen soll !!! … du wirst mir wohl zustimmen können, dass die Entwicklung gegen seinen Geist in unserer Zeit, zunehmend schlimmer wird… wenn jemand heiligen Geist nicht haben will, wie soll er ihn denn erhalten?… ist Jesus in Gemeinschaft mit uns, so ist unser Leib zwar tot, der Sünde wegen, sein Geist ist Leben, der Gerechtigkeit wegen… wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in uns wohnt, so wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch unsere sterblichen Leiber durch seinen in uns wohnenden Geist lebendig machen… wir sind nicht dem Fleisch verpflichtet, um in Übereinstimmung mit dem Fleisch zu leben; denn wenn wir in Übereinstimmung mit dem Fleisch leben wollen, sterben wir… wenn wir durch seinen Geist die Handlungen des Leibes töten, werden wir leben… sein Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir seine Erben sein können… Erben Gottes, sowie Miterben des Christus, vorausgesetzt, dass wir mitleiden, damit wir wie er verherrlicht werden… wenn du mich auf diesem Weg unterstützen magst, mir helfen willst, sag es mir einfach…

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dr. walkhoefer

♥ 23.10.2006

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